«Seemonster»-Fund in England Forscher entdecken Kopf eines riesigen Pliosauriers

lru

13.12.2023

Paläontologen entdeckten den zwei Meter langen Schädel eines Pliosaurierers an der Küste von Dorset.
Paläontologen entdeckten den zwei Meter langen Schädel eines Pliosaurierers an der Küste von Dorset.
New Scientist

Vor der Jura-Küste von Dorset wurde der riesige Schädel eines Pliosauriers gefunden. Das Seemonster hat vor etwa 150 Millionen Jahren die Ozeane terrorisiert und gilt als «T. Rex der Weltmeere».

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Schädel eines riesigen Pliosauriers konnte aus den Klippen der Jurassic Coast in Dorset geborgen werden.
  • Die Entdeckung gilt in Expertenkreisen als Sensation, da der rund zwei Meter lange Fund einer der besterhaltenen und komplettesten seiner Art ist – weltweit.
  • Pliosaurier haben vor etwa 150 Millionen Jahren die Ozeane terrorisiert und gelten als «Unterwasser-T. Rex».
  • Forscher sind überzeugt, dass weitere Pliosaurier-Reste in der Dorset-Klippe gefunden werden.

Jedes Kind kennt den T. Rex. Doch den «T. Rex der Weltmeere» kennen nur wenige: Vor 150 Millionen Jahren verbreiteten Pliosaurier in den Ozeanen Angst und Schrecken. Nun wurde ein riesiger Schädel eines solchen «Seemonsters» an der Küste von Dorset gefunden.

Das Auftauchen des zwei Meter langen Fossils ist nicht nur aufgrund seiner enormen Grösse beeindruckend. Auch der aussergewöhnlich gut erhaltene Zustand macht den Pliosaurier-Kopf zu einem spektakulären Fund.

Schnauzen-Spitze beim Spaziergang im Kies gefunden

«Unterkiefer und Oberschädel sind ineinander verzahnt – gerade so, wie sie im Leben aussehen würden. Weltweit gibt es kaum Exemplare, die so detailliert sind», erklärt Paläontologe Steve Etches gegenüber «BBC News».

Paläontologe Steve Etches (o.) fand den Schädel.
Paläontologe Steve Etches (o.) fand den Schädel.
YT / New Scientist

Gemeinsam mit einem Freund hatte der britische Paläontologe den Schädel bei einem Strandspaziergang an der Küste gefunden. Die beiden entdeckten die Schnauzen-Spitze des Pliosauriers im Kies.

Umbarmherziger Jäger: Ein Pliosaurier (oben) greift einen Plesiosaurier (unten) an.
Umbarmherziger Jäger: Ein Pliosaurier (oben) greift einen Plesiosaurier (unten) an.
imago images/Ardea

Um mögliche Reste des riesigen Reptils zu finden, setzten sie in der Folge Drohnen ein. Dabei wurde der Rest des Schädels in einer steilen Felswand an der Dorset-Küste entdeckt.

Die englische Jura-Klippen gelten unter Experten als «Saurier-Friedhof». Vor Millionen von Jahren waren sie Meeresgrund, der tote Tiere aufnahm und über die Zeit versteinern liess. Fachleute gehen davon aus, das mit dem Erodieren der Küste weitere Fossile gefunden werden.

Pliosaurier frassen sogar Artgenossen

Der Pliosaurier von Dorset gehört zu den spektakulärsten Funden. Insgesamt war das Meeres-Ungeheuer bis zu zwölf Meter lang und für die Jagd im Ozean förmlich geschaffen. Dank vier flossen-ähnlicher Glieder kam er im Wasser enorm schnell vorwärts.

Sein Kiefer war mit 130 Zähnen ausgestattet. An der Innenseite verfügen diese über Rillen, die es ihm einfacher machten, die Zähne wieder zu lösen um möglichst schnell ein zweites Mal zubeissen zu können.

Messerscharfe Zähne: Pliosaurier waren perfekte Jäger.
Messerscharfe Zähne: Pliosaurier waren perfekte Jäger.
imago/StockTrek Images

Auf seinem Speiseplan standen in der Regel langhalsige Plesiosaurier sowie fischähnliche Ichthyosaurier. Und – offenbar auch die eigene Familie.  Fossilien belegen, dass Pliosaurier auch Artgenossen gefressen haben.

«Der Rest ist auch noch dort»

Nach monatelanger Reinigung wurde der Pliosaurier-Schädel jetzt erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Nächstes Jahr will ihn Steve Etches in seinem Museum im englischen Kimmeridge ausstellen.

Der Forscher ist überzeugt, dass er weitere Pliosaurier-Reste in der Dorset-Klippe finden wird: «Ich wette mein Leben darauf, dass der Rest des Tieres dort ist», so der Forscher gegenüber der BBC.