Hitlers «Wüstenfuchs»So schnell seine Erfolge, so schnell war auch Rommels Ende besiegelt
Von Philipp Dahm
13.5.2023
Das deutsche Afrikakorps
Ein britischer Universal Carrier durchbricht am 4. Dezember 1941 eine Stacheldraht-Sperre in italienische Kolonie Libyen: Obwohl Rom eine deutlich grössere Truppe hat, ...
Bild: AP
... rücken die Alliierten in Nordafrika vor. Diese Kriegsgefangenen warten am 21. Januar 1942 im Hafen von Trobruk darauf, in Lager nach Europa gebracht zu werden.
Bild: AP
Adolf Hitler fürchtet, Italien könnte bei einer Niederlage in Libyen aus dem Krieg austreten – und schickt Erwin Rommel (mit Fernglas), damals Generalleutnant, zur Verstärkung.
Bild: Bundesarchiv
Ab Februar 1942 werden Rommels Truppen nach Afrika verlegt. Er ist einem Italiener unterstellt und soll die Stellung halten. Doch der Deutsche hat andere Pläne.
Bild: KEYSTONE
Es gelingt Rommel, die libysche Küste entlang erfolgreich nach Osten zu ziehen. Sein Ziel ist Tobruk, das mit seinem Hafen zum Nachschub-Zentrum für das Afrikakorps werden soll. Im April 1942 greift er die Stadt an.
Bild: KEYSTONE
Tobruk ist stärker befestigt, als erwartet. Rommel wird zurückgeworfen. Die Alliierten setzen nach, doch der Deutsche entwischt. Im nachträglich kolorierten Bild: ein Panzer II der 15. Panzerdivision, hier als Artillerie-Beobachtungspanzer.
Bild: Deutsches Bundesarchiv
Nachdem die Achsenmächte Nachschub aus Tripolis bekommen, gelingt es im Juni, Tobruk einzunehmen. In Jener Zeit entsteht auch das Foto. Rommel täuscht einen Durchmarsch nach Ägypten an,…
Bild: Deutsches Bundesarchiv
... um dann Tobruk samt Hafen zu nehmen. 33'000 Soldaten geraten in deutsche Kriegsgefangenschaft. Im Bild: Truppen bergen im Juni 1942 unter Feuer einen beschädigten britischen Panzer.
Bild: AP
Rommel, erst im Februar zum Generalsoberst befördert, wird zum Generalfeldmarschall ernannt und in Deutschland gross gefeiert. Im Bild: ein Sd.Kfz. 251/11 «Fernsprechwagen» mit Sender im April 1941.
Bild: Deutsches Bundesarchiv
Das nächste Ziel auf dem Weg zum Suezkanal ist El Alamein. Es liegt knapp 500 Kilometer östlich von Tobruk in Ägypten, das die Briten kontrollieren. Im Bild: die Panzerjäger-Abteilung 39 der 21. Panzer Division 1942.
Eine britische Nachschub-Kolonne an der Front von El Alamein unter Beschuss: Fast den ganzen Juli über wird gekämpft. Die Briten sind zahlenmässig überlegen und die Schlacht…
Bild: KEYSTONE
… endet in einem Remis. Der deutsche Vormarsch auf Alexandria ist jedoch gestoppt. Im Bild: italienische Flammenwerfer 1942 im Einsatz bei El Alamein.
Bild: KEYSTONE
Rommel will El Alamain umgehen und einschliessen, wird dabei jedoch im August 1942 von britischen Truppen unter Bernard Montgomery zurückgeschlagen. Im Bild: britische Bomber 1942 über Kairo.
Bild: KEYSTONE
Weil den Achsenmächten der Nachschub fehlt, wird die Lage für die Truppen immer problematischer. Weil die Briten und Verbündete dagegen ständig Mensch und Material nachführen,...
Bild: Deutsches Bundesarchiv
.. beschliesst Rommel am 23. Oktober 1942, dennoch in die Offensive zu gehen. Die Zweite Schlacht von El Alamein dauert bis in den November. Im Bild: italienische Flakstellungen am 5. November in El Alamain.
Bild: KEYSTONE
Hitler gibt Rommel am 3. November zwar den Befehl, unter allen Umständen durchzuhalten, doch der weiss um die numerische Überlegenheit des Gegners und zieht sich nach Westen zurück. Im Bild: Zwei Fahrer ergeben sich 1942 einem britischen Soldaten.
Bild: Gemeinfrei
Rommel zieht sich über Libyen nach Tunesien zurück. Die Alliierten landen derweil am 8. November 1942 in Marokko und Algerien. Im Bild: amerikanische Panzer vom Typ General Sherman 1942 vor der Verschiffung nach Europa und Afrika.
Bild: KEYSTONE
Deutsche Kriegsgefangene am 11. November 1942 bei El Alamain: Anstatt das Afrikakorps aus Tunesien zu evakuieren, wie Rommel es wünscht, belässt der Diktator die Truppen in Tunesien.
Bild: KEYSTONE
Soldaten des Afrikakorps staunen 1942 über ein britisches Maschinengewehr: Der deutsche Tunesienfeldzug, der im November 1942 beginnt, wird zum Debakel.
Bild: Deutsches Bundesarchiv
Angesichts der aussichtslosen Lage kapitulieren die Achsenmächte in Afrika am 12. und 13 Mai. Rund 150'000 deutsche und 125'000 italienische Soldaten gehen in Kriegsgefangenschaft.
Bild: KEYSTONE
Ein Panzer III des Afrikakorps: Weil das nur drei Monate nach der deutschen Niederlage in Stalingrad passiert, spricht man über die Kapitulation in Afrika in deutschland heimlich vom Tunisgrad.
Bild: Gemeinfrei
Das deutsche Afrikakorps
Ein britischer Universal Carrier durchbricht am 4. Dezember 1941 eine Stacheldraht-Sperre in italienische Kolonie Libyen: Obwohl Rom eine deutlich grössere Truppe hat, ...
Bild: AP
... rücken die Alliierten in Nordafrika vor. Diese Kriegsgefangenen warten am 21. Januar 1942 im Hafen von Trobruk darauf, in Lager nach Europa gebracht zu werden.
Bild: AP
Adolf Hitler fürchtet, Italien könnte bei einer Niederlage in Libyen aus dem Krieg austreten – und schickt Erwin Rommel (mit Fernglas), damals Generalleutnant, zur Verstärkung.
Bild: Bundesarchiv
Ab Februar 1942 werden Rommels Truppen nach Afrika verlegt. Er ist einem Italiener unterstellt und soll die Stellung halten. Doch der Deutsche hat andere Pläne.
Bild: KEYSTONE
Es gelingt Rommel, die libysche Küste entlang erfolgreich nach Osten zu ziehen. Sein Ziel ist Tobruk, das mit seinem Hafen zum Nachschub-Zentrum für das Afrikakorps werden soll. Im April 1942 greift er die Stadt an.
Bild: KEYSTONE
Tobruk ist stärker befestigt, als erwartet. Rommel wird zurückgeworfen. Die Alliierten setzen nach, doch der Deutsche entwischt. Im nachträglich kolorierten Bild: ein Panzer II der 15. Panzerdivision, hier als Artillerie-Beobachtungspanzer.
Bild: Deutsches Bundesarchiv
Nachdem die Achsenmächte Nachschub aus Tripolis bekommen, gelingt es im Juni, Tobruk einzunehmen. In Jener Zeit entsteht auch das Foto. Rommel täuscht einen Durchmarsch nach Ägypten an,…
Bild: Deutsches Bundesarchiv
... um dann Tobruk samt Hafen zu nehmen. 33'000 Soldaten geraten in deutsche Kriegsgefangenschaft. Im Bild: Truppen bergen im Juni 1942 unter Feuer einen beschädigten britischen Panzer.
Bild: AP
Rommel, erst im Februar zum Generalsoberst befördert, wird zum Generalfeldmarschall ernannt und in Deutschland gross gefeiert. Im Bild: ein Sd.Kfz. 251/11 «Fernsprechwagen» mit Sender im April 1941.
Bild: Deutsches Bundesarchiv
Das nächste Ziel auf dem Weg zum Suezkanal ist El Alamein. Es liegt knapp 500 Kilometer östlich von Tobruk in Ägypten, das die Briten kontrollieren. Im Bild: die Panzerjäger-Abteilung 39 der 21. Panzer Division 1942.
Eine britische Nachschub-Kolonne an der Front von El Alamein unter Beschuss: Fast den ganzen Juli über wird gekämpft. Die Briten sind zahlenmässig überlegen und die Schlacht…
Bild: KEYSTONE
… endet in einem Remis. Der deutsche Vormarsch auf Alexandria ist jedoch gestoppt. Im Bild: italienische Flammenwerfer 1942 im Einsatz bei El Alamein.
Bild: KEYSTONE
Rommel will El Alamain umgehen und einschliessen, wird dabei jedoch im August 1942 von britischen Truppen unter Bernard Montgomery zurückgeschlagen. Im Bild: britische Bomber 1942 über Kairo.
Bild: KEYSTONE
Weil den Achsenmächten der Nachschub fehlt, wird die Lage für die Truppen immer problematischer. Weil die Briten und Verbündete dagegen ständig Mensch und Material nachführen,...
Bild: Deutsches Bundesarchiv
.. beschliesst Rommel am 23. Oktober 1942, dennoch in die Offensive zu gehen. Die Zweite Schlacht von El Alamein dauert bis in den November. Im Bild: italienische Flakstellungen am 5. November in El Alamain.
Bild: KEYSTONE
Hitler gibt Rommel am 3. November zwar den Befehl, unter allen Umständen durchzuhalten, doch der weiss um die numerische Überlegenheit des Gegners und zieht sich nach Westen zurück. Im Bild: Zwei Fahrer ergeben sich 1942 einem britischen Soldaten.
Bild: Gemeinfrei
Rommel zieht sich über Libyen nach Tunesien zurück. Die Alliierten landen derweil am 8. November 1942 in Marokko und Algerien. Im Bild: amerikanische Panzer vom Typ General Sherman 1942 vor der Verschiffung nach Europa und Afrika.
Bild: KEYSTONE
Deutsche Kriegsgefangene am 11. November 1942 bei El Alamain: Anstatt das Afrikakorps aus Tunesien zu evakuieren, wie Rommel es wünscht, belässt der Diktator die Truppen in Tunesien.
Bild: KEYSTONE
Soldaten des Afrikakorps staunen 1942 über ein britisches Maschinengewehr: Der deutsche Tunesienfeldzug, der im November 1942 beginnt, wird zum Debakel.
Bild: Deutsches Bundesarchiv
Angesichts der aussichtslosen Lage kapitulieren die Achsenmächte in Afrika am 12. und 13 Mai. Rund 150'000 deutsche und 125'000 italienische Soldaten gehen in Kriegsgefangenschaft.
Bild: KEYSTONE
Ein Panzer III des Afrikakorps: Weil das nur drei Monate nach der deutschen Niederlage in Stalingrad passiert, spricht man über die Kapitulation in Afrika in deutschland heimlich vom Tunisgrad.
Bild: Gemeinfrei
Mit schnellen Erfolgen halten Erwin Rommel und sein Afrikakorps die Welt in Atem. Doch die Achsenmächte kämpfen von Anfang an auf verlorenem Posten: 275'000 Soldaten kapitulieren vor 80 Jahren am 13. Mai 1943.
Von Philipp Dahm
13.05.2023, 19:53
Philipp Dahm
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Am 13. Mai vor 80 Jahren ergibt sich das Afrikakorps In Tunesien den Allierten.
Über 250'000 Soldaten gehen n Kriegsgefangenschaft.
Zuvor macht sich der deutsche Feldmarschall Erwin Rommel bei Freund und Feind einen Namen.
Als sich am 12. und 13. Mai 1943 die Heeresgruppe Afrika ergibt, ist Erwin Rommel schon über alle Berge. Der Generalfeldmarschall des Deutschen Reichs hat sich auf dem Nachbarkontinent einen Namen als «Wüstenfuchs» gemacht, der von Freund und Feind geschätzt und gefürchtet wird.
Doch erst als sich das Afrikakorps in Tunesien ergibt, erfährt das Volk, dass Rommel schon am 9. März abberufen worden ist und Hans-Jürgen von Arnim das Kommando übertragen wurde – in einer aussichtslosen Situation.
Nur wenige Monate nach dem Debakel in Stalingrad gehen 150'000 deutsche und 125'000 italienische Soldaten in Kriegsgefangenschaft. In der Heimat wird deswegen von Tunisgrad gesprochen: Die Niederlage in Afrika ermöglicht es den Alliierten, zwei Monate später in Sizilien zu landen und eine zweite europäische Front zu eröffnen.
«Geführt wird von vorne»
Dank des Afrikakorps geht Rommel in die Geschichtsbücher ein, doch schon vor der Entsendung deutscher Truppen nach Libyen im Februar 1942 feiert der Heidenheimer als Kommandant Erfolge in Polen und Frankreich mit der 7. Panzer-Division, die auch Gespensterdivision genannt wird.
In Afrika setzt sich Rommel durch, weil er unkonventionell handelt. Er pfeift auf Hierarchien und Befehle, wenn es sein muss. Er glaubt: «Geführt wird von vorne.» Mit einer leichten Fieseler Storch geht er selbst in die Luft, um die Front zu inspizieren. Dass er vorangeht, kommt bei seiner Truppe gut an.
Rommel täuscht seinen Gegnern eine grössere Truppenstärke vor, indem er Flugzeugmotoren auf Lastwagen installiert, die jede Menge Staub aufwirbeln, und plündert die Reserven der Briten, wo er kann – siehe obige Bildergalerie.
Montgomery zerstört Rommels Mythos
Das muss er auch, denn das Vereinigte Königreich hat zwei Trümpfe in der Hand, die London das Mittelmeer sichern – und dadurch die Nachschubwege nach Afrika abklemmen: Gibraltar und Malta sind die Stützpunkte, von denen aus die Royal Navy und die Royal Air Force Flugzeuge und Schiffe abfangen, die Rommels Männer unterstützen sollen.
Der Mangel an Nachschub macht Rommels Mission in Afrika dann auch unmöglich: Mit zunehmendem Kriegsverlauf rückt ein Vorstoss zum Suezkanal in weite Ferne. Adolf Hitler zieht ihn einige Wochen vor der Kapitulation des Afrikakorps ab, um ihn nicht mit der Niederlage gegen den britischen General Bernard Montgomery in Verbindung zu bringen.
Rommel wird im Folgenden mit der Defensive in Italien und dann in Frankreich betraut. Montgomery, der in der zweiten Schlacht von El Alamein Rommels Ruf der Unbesiegbarkeit zerstört, steht ihm quasi wieder gegenüber, als er die Landung der Alliierten in der Normandie mit befehligt.
Rommels erzwungener Suizid
Montgomery erlebt das Ende des Krieges als Feldmarschall und Volksheld. Er stirbt 1976 im Alter von 88 Jahren in seiner Heimat. Rommel hingegen gerät nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 ins Visier der Nazi-Führung. Offenbar wusste er von dem geplanten Anschlag, doch wie weit er in den Widerstand involviert war, wird von Historikern heute noch diskutiert.
Am 14. Oktober 1944 besuchen ihn drei ranghohe Militärs in seinem Wohnort in Herrlingen, das 90 Kilometer nördlich des Bodensees liegt. Sie konfrontieren ihn mit gefälschten Beweisen: Wenn Rommel seiner Frau, seinem Sohn und seiner unehelichen Tochter einen Prozess ersparen will, muss er sich das Leben nehmen. Er nimmt das Zyankali.
Seiner Frau sagen sie, er sei plötzlich an einer Embolie gestorben. Dem Volk wird mitgeteilt, ein Unfall mit resultierender Kopfverletzung habe den beliebten General getötet. Die Trauerfeier wird von der NS-Propaganda ausgeschlachtet: «Sein Herz gehörte dem Führer», endet die Trauerrede.