Die Weltwirtschaft wird nach einer Prognose der Weltbank wegen hoher Zinsen, globaler Krisen und geringer Investitionen in diesem Jahr das dritte Mal in Folge langsamer wachsen. Das Wachstum werde sich auf 2,4 Prozent abschwächen nach 2,6 Prozent im Vorjahr.
09.01.2024, 16:46
SDA
Dies teilte die Weltbank in Washington am Dienstag in ihrer aktuellen Prognose mit. Die kurzfristigen Aussichten seien düster, ein «trauriger Meilenstein» werde erreicht: Die Weltbank erwartet die schwächste globale Wachstumsleistung in einem halben Jahrzehnt seit den 1990er Jahren. Der Konflikt im Nahen Osten könnte die Lage weiter verschärfen.
Die Prognosedaten deuten darauf hin, dass die meisten Volkswirtschaften in den Jahren 2024 und 2025 langsamer wachsen werden als im Jahrzehnt vor der Corona-Pandemie. Damals habe der Durchschnitt des Wachstums bei 3,1 Prozent gelegen.
Immerhin soll es im kommenden Jahr wieder leicht aufwärts gehen: Die Ökonomen erwarten für 2025 ein weltweites Wirtschaftswachstum von 2,7 Prozent. Aber auch das sind 0,3 Prozentpunkte weniger als noch in der Prognose von Juni.
Naher Osten ist Risiko für globale Wirtschaft
«Die 2020er Jahre waren bisher eine Zeit der gebrochenen Versprechen», schreibt Chefökonom Indermit Gill. Ziele wie die Beendigung von Armut und Hunger bis 2030 und die Beseitigung von Ungleichheiten dürften nicht erreicht werden. Zugleich überwiegen in der aktuellen Konjunkturprognose die Risiken dafür, dass sich die Konjunktur noch schlechter entwickeln könnte.
Der jüngste Krieg im Nahen Osten habe die geopolitischen Risiken zusätzlich zum russischen Einmarsch in die Ukraine erhöht und stelle eine neue Gefahr dar. «Eine Eskalation des Konflikts könnte zu einem Anstieg der Energiepreise führen, was wiederum Auswirkungen auf die globale Wirtschaftstätigkeit und die Inflation haben könnte», warnt die Weltbank.
Geringere Gefahr für weltweite Rezession
Weitere Risiken seien die anhaltende Inflation, ein schwächer als erwartetes Wachstum in China, eine weitere Fragmentierung des Handels und mit dem Klimawandel verbundene Katastrophen, so die Weltbank. Doch die Entwicklungsbank sieht auch etwas Positives: Das Risiko eines globalen Abschwungs habe sich verringert und die Weltwirtschaft stehe besser da als noch vor einem Jahr.
Das sei vor allem auf die Stärke der US-Wirtschaft zurückzuführen. Die Zentralbanken haben es dem Bericht zufolge geschafft, die weltweite Inflation zu bändigen, ohne die Welt in eine Rezession zu stürzen. So hätten die grossen Volkswirtschaften den schnellsten Zinsanstieg seit Jahrzehnten weitgehend unbeschadet überstanden.
Im Kampf gegen die hohen Konsumentenpreise hatten die Währungshüter der US-Notenbank Fed oder der Europäischen Zentralbank EZB an der Zinsschraube gedreht, um die Nachfrage auszubremsen. Steigen die Zinsen, müssen Privatleute und Wirtschaft mehr für Kredite ausgeben – oder leihen sich weniger Geld. In der Folge nimmt das Wachstum ab. Es besteht die Gefahr, die Wirtschaft abzuwürgen. Der Weltbank zufolge ist das dieses Mal aber wohl «ohne die üblichen Narben» wie hohe Arbeitslosigkeit oder Finanzkrisen gelungen.
Lage besonders für ärmere Länder heikel
Die hohen Zinsen treffen aber weiterhin ärmere Länder besonders hart. Für sie können höhere Kosten für Kredite eine Schuldenkrise bedeuten. In den Schwellen- und Wachstumsländern werde für 2024 ein Wachstum von nur 3,9 Prozent prognostiziert, was mehr als einen Prozentpunkt unter dem Durchschnitt des vergangenen Jahrzehnts liege, so die Weltbank. Sie erwartet, dass Ende 2024 etwa 40 Prozent der Länder mit niedrigem Einkommen immer noch ärmer seien als vor Beginn der Pandemie im Jahr 2019.
In Russland hat sich die Konjunktur hingegen zunächst besser als erwartet entwickelt – ein Grund dürften zum Beispiel anhaltende Energieexporte sein. Hatte die Weltbank im Sommer noch ein Schrumpfen der russischen Wirtschaft um 0,2 Prozent für das vergangene Jahr erwartet, beziffert sie das Wachstum für 2023 nun auf 2,6 Prozent.
In diesem Jahr soll sie allerdings – deutlich langsamer – nur noch um 1,3 Prozent wachsen. Das ist mit 0,1 Prozentpunkten Unterschied nur geringfügig mehr als im Sommer prognostiziert.
3 Aspekte: Was eine zweite Amtszeit Trumps für die Schweiz bedeuten würde
Donald Trump hat gute Chancen, bei der US-Wahl am 5. November das Mandat für eine zweite Amtszeit zu bekommen? Was würde das für die Schweiz bedeuten? Das Video beleuchtet drei Aspekte.
30.10.2024
Massiver Abbau: Streicht VW bis zu 30.000 Stellen?
Hamburg/Wolfsburg, 19.09.24: Volkswagen steckt in einer tiefen Krise und will mittelfristig kräftig sparen. Laut einem Bricht des Manager-Magazins könnte es bis zu 30.000 Stellen in Deutschland treffen.
Ein Konzernsprecher wollte die Informationen nicht kommentieren.
VW hat in der Kernmarke VW Pkw mit hohen Kosten zu kämpfen. Der Autobauer hat die seit Jahrzehnten geltende Beschäftigungssicherung mit den Gewerkschaften in Deutschland aufgekündigt.
Werksschliessungen und betriebsbedingte Entlassungen stehen zur Debatte. Am 25. September starten die Verhandlungen mit der IG Metall.
23.09.2024
Mit Kamera-Auslöser: Neue iPhones vorgestellt
Cupertino, 09.09.24: So sieht es aus, das neue iPhone 16.
Neu ist vor allem dieser Knopf, den man bisher eher von Fotoapparaten kennt: einen Auslöser für die Kamera.
Das neue Bedienelement soll zum einen die Aufnahme von Fotos und Videos erleichtern – und zugleich den Nutzern einen schnelleren Weg bieten, mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz mehr über ihre Umgebung zu erfahren.
Im Inneren gibt es neue Chips und mehr Arbeitsspeicher. Das ist eine Voraussetzung dafür, dass neue Funktionen mit Künstlicher Intelligenz auf den Geräten flüssig laufen.
Der Startpreis des Standard-Modells des iPhone 16 bleibt unverändert bei 949 Euro.
09.09.2024
3 Aspekte: Was eine zweite Amtszeit Trumps für die Schweiz bedeuten würde
Massiver Abbau: Streicht VW bis zu 30.000 Stellen?