Die Pleite des Reiseveranstalters Thomas Cook hat weitreichende Folgen. Worauf müssen sich Kunden und Wirtschaft jetzt gefasst machen? Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Konkurs.
Was ist passiert?
Der britische Reiseanbieter Thomas Cook hat Insolvenz beantragt. Letzte Bemühungen um Finanzierungen blieben erfolglos. Eine Rettung des angeschlagenen Konzerns scheiterte. Die britische Regierung lehnte eine Finanzierungsbitte über 150 Millionen Pfund (185 Millionen Franken) ab.
Thomas-Cook-Geschäftsführer Peter Fankhauser sprach von einem «zutiefst traurigen Tag» für sein Unternehmen. Er selbst und der gesamte Verwaltungsrat würden bedauern, «dass wir nicht erfolgreich waren». Nach dem Insolvenzantrag müssen nicht nur alle Flüge des Unternehmens am Boden bleiben, sondern auch alle Filialen geschlossen werden. Weltweit hat Thomas Cook 22'000 Angestellte, 9'000 davon sind in Grossbritannien tätig.
Der Flugbetrieb in Grossbritannien wurde nach Angaben der britischen Luftfahrtbehörde CAA mit sofortiger Wirkung eingestellt. London startet derweil eine beispiellose Rückholaktion für 150'000 Touristen. «Wir werden jeden nach Hause bringen», kündigte Verkehrsminister Grant Shapps auf Twitter an.
Welche Rolle spielt der Brexit bei der Pleite?
Noch im Juli hatte Konzernchef Peter Frankhauser erklärt, das Sommerhalbjahr bis Ende September werde deutlich schwächer als 2018 ausfallen. Die Vorlage der Quartalszahlen war damals abgeblasen worden.
Dass es noch immer keine Klarheit über den Brexit gibt, dürfte die Lage noch verschärft haben. Denn: Grossbritannien ist neben Deutschland der wichtigste Absatzmarkt für Thomas Cook. Die anhaltende Unsicherheit rund um den Brexit dämpfte die Reiselust der britischen Kundschaft.
Wer gehört überhaupt alles zu Thomas Cook?
Thomas Cook betrieb Hotels, Ferienressorts, Airlines und veranstaltete Kreuzfahrten. Von den 105 Flugzeugen des Konzerns fliegen 58 für den deutschen Ferienflieger Condor.
Zu den Veranstaltertöchtern gehören Marken wie Neckermann Reisen, Bucher Last Minute, Öger Tours, Air Marin und Thomas Cook Signature. Zudem ist das Unternehmen Minderheitgesellschafter, etwa beim Club-Anlagen-Betreiber Aldiana. Jedoch: «Der Veranstalter Aldiana ist von dieser Insolvenz nicht betroffen», liess Thomas Cook mitteilen.
Was bedeutet der Konkurs für die Kunden?
Insgesamt sollen etwa 600'000 Reisende gestrandet sein. Allein aus Grossbritannien sind etwa 150'000 Touristen im Ausland von der Pleite betroffen. Rund 21'000 Kunden des Unternehmens weilen gerade in den Türkei-Ferien. Die britische Regierung liess die grösste Rückholaktion in Friedenszeiten anlaufen.
Die Luftfahrtbehörde CAA teilte mit, sie habe eine Flugzeugflotte bereitgestellt, um Touristen nach Grossbritannien zurückzuholen. Die britische Regierung betonte, im Zuge der «Aktion Matterhorn» würden die Maschinen Touristen ungeachtet ihrer Nationalität ausgeflogen, falls sie eine Reise mit Ziel Grossbritannien gebucht hätten.
Transportminister Shapps sagte: «Es ist eine riesige Aufgabe, es wird einige Verzögerungen geben, aber wir arbeiten rund um die Uhr, um alles zu tun, was wir können.» Bereits in der Nacht starteten bereits erste Flugzeuge zu verschiedenen Zielen. Für Touristen im Ausland wurde die Website Thomascook.caa.co.uk geschaltet.
Der Ferienflieger Condor ist derweil zwar nicht von der Einstellung des Flugbetriebs betroffen, aber die Fluggesellschaft darf aus rechtlichen Gründen Touristen, die mit Thomas-Cook-Veranstaltern gebucht haben, nicht mehr an ihr Reiseziel bringen, teilte die Airline mit.
Betroffen sind Pauschalreisende von Thomas Cook, Neckermann, Öger Tours, Air Marin und Bucher Reisen, wie Condor am Montag mitteilte. Die Airline erklärte, Thomas Cook werde sich mit den Kunden, deren Abreise für Montag oder Dienstag geplant sei, «direkt in Verbindung setzen».
Sind Schweizer betroffen?
Bislang ist unklar, wie viele Schweizer betroffen sind. Schweizer könnten die Auswirkungen der Pleite spüren, wenn sie Reisen mit Thomas Cook oder einer der Töchter des Unternehmens gebucht haben. Auf der Schweizer Neckermann-Website heisst es etwa: «Wir werden Gäste mit Abreisen am 23. und 24. September baldmöglichst kontaktieren. Bitte sehen Sie davon ab, selbst in unseren CallCentern anzurufen».
Neckermann ist hierzulande ein beliebter Anbieter für Pauschalreisen und Kreuzfahren. Zu einer Stellungnahme waren die Schweizer Thomas-Cook-Töchter am Montag noch nicht zu erreichen. Auswirkungen auf die Branche dürfte es aber auch hierzulande geben. So zitiert «20 Minuten» einen Sprecher von Schweiz Tourismus: «Das Ende von Thomas Cook wird zu einem Vertrauensverlust der Kunden in die grossen Reiseanbieter führen und die globale Reisebranche ziemlich durchschütteln».
Folgen könnte die Pleite auch für Schweizer Versicherungsunternehmen haben: Pauschalreisende von Thomas Cook in Deutschland sind über Zurich Insurance gegen die Folgen einer Insolvenz abgesichert. Der Versicherungskonzern müsste für die Rückholung von Thomas-Cook-Passagieren aufkommen.
Ein Zurich-Sprecher bestätigte am Montag in Bonn, dass das Unternehmen die – seit 1994 für Pauschalreisen verpflichtenden – Reisesicherungsscheine für Thomas Cook bereitstelle. Da die deutsche Tochter von Thomas Cook aber bislang keine Insolvenz angemeldet habe, sei der Versicherungsfall noch nicht eingetreten.
Die Reisesicherungsscheine schützen Kunden davor, bei einer Reise am Ferienort zu stranden oder ihre Anzahlungen für bereits gebuchte Reisen zu verlieren. Das Gesetz sieht bei der Insolvenz eines Reiseveranstalters vor, dass dieser die Kunden zurückholt und der Versicherer die Kosten dafür erstattet.
Der deutsche Verbraucherzentrale Bundesverband warnte aber, dass die Versicherungssumme für Thomas Cook womöglich nicht ausreichen werde. Die Verbraucherschützer hätten bereits seit langem darauf gepocht, dass der Höchstbetrag der Absicherung von 110 Millionen Euro pro Reiseveranstalter und Jahr deutlich angehoben werden müsse, erklärte Vorstandsmitglied Klaus Müller.
Gibt es Hoffnung auf Rettung?
Wie es am Montag auf der Website der deutschen Thomas Cook GmbH hiess, werde aktuell für die Töchter des britischen Konzerns noch verhandelt: «Das Unternehmen lotet derzeit letzte Optionen aus. Sollten diese scheitern, sieht sich die Geschäftsführung gezwungen, für die Thomas Cook GmbH, Thomas Cook Touristik GmbH, die Bucher Reisen & Öger Tours GmbH und möglicherweise auch weitere Gesellschaften Insolvenzantrag zu stellen»
Thomas Cook verhandelte zuletzt mit Investoren über weiteres Kapital in Höhe von rund 200 Millionen Pfund (246 Millionen Franken) für seine Sanierungspläne. Diese kämen zu einem bereits ausgehandelten 980 Millionen Franken schweren Rettungspaket hinzu. Thomas Cook verhandelte zum einen mit dem chinesischen Mischkonzern Fosun, der den Tui-Konkurrenten übernehmen wollte, aber auch mit Banken und Anleihegläubigern.
Bilder des Tages
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
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Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
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Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Winterfest: Stammrosen sind im Rosenpark Dräger in Steinfurth, Deutschland, mit Folie kältesicher verpackt. (25.1.2021)
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