Hypothekarmarkt wächst 2023 so langsam wie lange nicht mehr (Symbolbild)
Keystone
Der Schweizer Hypothekarmarkt ist 2023 deutlich langsamer gewachsen als in den Vorjahren. Zu spüren bekamen das vor allem auch die Vermittler von Hypotheken.
3.7.2024 - 07:18
SDA
Konkret stieg das Hypothekarmarktvolumen laut einer Analyse der Helvetia-Tochter Moneypark im letzten Jahr um 29 Milliarden auf insgesamt 1239 Milliarden Franken. Dies entspricht einem Plus von 2,4 Prozent. Dieses Wachstum liegt deutlich unter dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre von 3,1 Prozent und ist das tiefste seit einer Dekade.
Der Grund für das schwächere Wachstum sei der bis Anfang 2024 andauernde Zinsanstieg der vergangenen Jahre, heisst es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der Helvetia-Tochter. Dieser mache sich nun «mit Verzögerung bemerkbar», sagt Moneypark CEO Lukas Vogt gegenüber der Nachrichtenagentur AWP.
Zu spüren sei dies vor allem im Käufergeschäft: «Die zwischenzeitlich höheren Zinsen und die gleichzeitig nicht sinkenden Preise führten dazu, dass viele Kaufwillige ihre Pläne aufgeben oder zumindest nach hinten schieben mussten», führt Vogt aus. Das Wachstum von 29 Milliarden sei aber vor allem im internationalen Vergleich immer noch «stattlich».
Kantonalbanken profitieren von Credit-Suisse-Kollaps
Den grössten Teil des Wachstums sicherten sich derweil die Kantonalbanken. Mit einem Anstieg der Volumen um fast 20 Milliarden oder 4,5 Prozent liessen sie den übrigen Marktteilnehmern nicht viel übrig. Die Kantonalbanken haben laut Vogt eine äusserst stabile Marktpräsenz. Hinzu komme der Kollaps der Credit Suisse, wovon die Kantonalbanken sich das grösste Kuchenstück gesichert haben dürften.
Aber auch die Pensionskassen gehörten erneut zu den «Wachstums-Champions». Sie wuchsen 2023 um 6,3 Prozent, nach 5,5 Prozent im Jahr davor. Mit Blick auf das gesamte Hypothekenvolumen sind sie mit 2 Prozent Marktanteil aber immer noch ein Nischenplayer.
Vermittler zuversichtlich
Für den Gesamtmarkt rechnet Moneypark im Jahr 2024 mit einem «Wachstum in ähnlichem Ausmass». Die bereits erfolgten und allfällige weitere Leitzinsreduktionen durch die SNB dürften der Entwicklung zudem etwas Schub verleihen.
Dies würde auch den Vermittlern wie Moneypark helfen. Denn die schwache Entwicklung blieb nicht ohne Folgen für das Geschäft. Der Vermittlermarkt erlebte nämlich erstmals seit seinem Bestehen im Jahr 2012 einen Volumenrückgang. Dieser betrug rund 7 Prozent auf ein Total von 12,2 Milliarden Franken. Im Jahr zuvor hatte das Wachstum noch bei 19 Prozent gelegen.
«Hypothekenvermittler in der Schweiz sind traditionell vor allem im Erstkäufergeschäft stark», sagt Vogt dazu. Dies mache zwischen 60 und 80 Prozent des Geschäfts aus. Im letzten Jahr sei das Erstkäufergeschäft aber «substanziell» eingebrochen.
Das Vertrauen der Immobilienbesitzenden und der Kaufinteressenten dürfte aber bald zurückkehren. «Die allgemeine Wirtschaftslage, die stabil bleibende Inflation und die guten Zinsaussichten haben viel Unsicherheit aus dem Markt genommen», so der Moneypark-CEO.
Russland rüstet sich für jahrzehntelange Kriegswirtschaft
St. Petersburg, 07.06.2024: Seit mehr als zwei Jahren führt Russland einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kremlchef Wladimir Putin schwört sein Land jetzt auf einen Ausbau der Kriegswirtschaft ein.
Putin hat dazu eine ganze Liste von Anweisungen für die Entwicklung des Rüstungssektors unterschrieben, um noch mehr Waffen und Munition zu produzieren.
Auch dank der Kriegswirtschaft erwartet die russische Führung ein Wirtschaftswachstum in diesem Jahr um die 2,8 Prozent.
Allein für den Haushaltsposten Verteidigung gibt der Kreml in diesem Jahr umgerechnet etwa 110 Milliarden Euro aus. Hinzu kommen weitere 34 Milliarden Euro für die Bereiche nationale Sicherheit und Sicherheitsorgane. Insgesamt sind das knapp 39 Prozent aller Ausgaben des russischen Etats oder 8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. In Militär und Sicherheitsorgane investiert Russland damit erstmals mehr Geld als in Sozialausgaben.
07.06.2024
Genfer Autosalon ist definitiv am Ende
Der traditionsreiche Genfer Autosalon ist am Ende. Dies teilten die Organisatoren am Freitag mit. Die Automesse war 1905 ins Leben gerufen worden. Zuletzt hatte sie in diesem Frühjahr in einem kleineren Format stattgefunden. Eine weitere Ausgabe werde es nicht mehr geben, schrieben die Organisatoren in einer Mitteilung. Sie hätten festgestellt, dass die Automobilindustrie heute nicht mehr unbedingt eine solche Veranstaltung brauche.
31.05.2024
Bundesrat zeichnet positives Bild der Schweizer Wirtschaft
Die Schweizer Volkswirtschaft ist insgesamt weiterhin gut aufgestellt. Zu diesem Schluss kommt der Bundesrat in einem am Mittwoch verabschiedeten Lagebericht. Auch vor dem Hintergrund der industriepolitischen Renaissance im Ausland bleibt die Schweiz demnach wettbewerbsfähig.
«Die Schweiz gehört weiterhin zu den erfolgreichsten Volkswirtschaften weltweit», sagte Wirtschaftsminister Guy Parmelin in Bern vor den Medien. Sie habe die vergangenen vier krisengeprägten Jahre gut überstanden. Die Schweizer Volkswirtschaft habe sich einmal mehr als äusserst widerstandsfähig erwiesen, so Parmelin.
Das wirtschaftspolitische Umfeld bleibe jedoch herausfordernd. Der Bundesrat erwähnte in seinem Bericht insbesondere die industriepolitischen Initiativen in der EU und den USA, die auch wettbewerbsverzerrende Subventionen umfassten. Ein Grossteil dieser Subventionen seien für die Schweizer Wirtschaft jedoch unproblematisch und eröffneten Schweizer Produzenten gar neue Absatzchancen.
22.05.2024
Russland rüstet sich für jahrzehntelange Kriegswirtschaft
Genfer Autosalon ist definitiv am Ende
Bundesrat zeichnet positives Bild der Schweizer Wirtschaft