Zugchef tödlich verunglückt SBB-CEO Meyer: «Wir können uns diesen Unfall nicht erklären»

SDA/uri/gbi

8.8.2019 - 09:18

Bei einem Arbeitsunfall in der Nacht auf Sonntag ist in Baden AG ein SBB-Zugchef tödlich verletzt worden. Der 54-Jährige wurde von einer Türe eingeklemmt und mitgeschleift.

Der tragische Unfall ereignete sich um 00.10 Uhr in der Nacht auf Sonntag, als der Interregio Basel–Zürich aus dem Bahnhof Baden abfuhr. Das geht aus dem Vorbericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) von heute hervor. Der Chef Kundenbegleitung wurde von einer Türe des Zugs eingeklemmt und mitgeschleift. Das Einklemmschutzsystem habe versagt. Der Verstorbene war 54 Jahre alt. 

Die SUST und die zuständigen Stellen der SBB haben Untersuchungen eingeleitet. Unabhängig von deren Ergebnissen habe die Leitung von SBB Personenverkehr entschieden, die Abfertigungsprozesse sofort zu überprüfen, schreiben die SBB in ihrem Medienblog. Auch würden die Wagentüren des entsprechenden Zugtyps einer vertieften Nachkontrolle unterzogen. Es handelt sich gemäss SBB-Medienstelle um den sogenannten einstöckigen Einheitswagen IV ohne Niederflureinstieg.

Andreas Meyer, CEO der SBB, sagt im Interview mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass der betroffene Wagen wenige Tage vorher in der Revision gewesen sei. Er könne sich den Unfall nicht erklären. Ausserdem würden die Türen ohnehin regelmässig überprüft.

Der Unfall ereignete sich am Bahnhof von Baden. 
Der Unfall ereignete sich am Bahnhof von Baden. 
Bild: Keystone

Wie Philippe Thürler von SUST gegnüber «20 Minuten» erklärt, handelt sich um bei dem Pendelzug mit der Lokomotive Re 460. Die Wagen seien älteren Datums, stammten aus den Jahren 1985 bis 1990. «Die Komposition verfügt über kein System, das die Abfahrt verhindert, wenn die Türe nicht geschlossen ist. Alle neuen Fahrzeuge verfügen über eine solche Traktionssperre», sagte Thürler dem Newsportal.

«Der Vorfall trifft uns sehr und verpflichtet uns weiter, bei der Sicherheit keine Kompromisse einzugehen», schreiben die SBB.

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