Immobilien Die Mieten gehen runter, doch Wohneigentum wird noch teurer

SDA/uri

7.1.2020 - 08:22

Der Bauboom führt in einigen Regionen zu tieferen Mietzinsen. (Archivbild)
Der Bauboom führt in einigen Regionen zu tieferen Mietzinsen. (Archivbild)
Source: Keystone

Wer zur Miete wohnt, kann sich freuen: In diesem Jahr winken sinkende Mieten – allerdings nicht überall. Wer sich sein Haus lieber kauft, als es zu mieten, wird aber noch tiefer in die Tasche greifen müssen – auch weil die Zinssätze für Hypotheken wieder leicht ansteigen.

Die Mieter in der Schweiz dürfen sich nach einem Jahr mit rückläufigen Mieten auch im neuen Jahr auf sinkende Preise einstellen. Vor allem ausserhalb der Hotspots sei wegen des Baus neuer Mehrfamilienhäuser tendenziell mit sinkenden Mieten zu rechnen, schreibt das Immobilien-Portal Immoscout24 in einer Mitteilung.

Im vergangenen Jahr (Ende 2019 gegenüber Ende 2018) sanken die Angebotsmieten im Landesdurchschnitt um 0,5 Prozent. Zu diesem Rückgang hat auch der für Mieter vorteilhafte Dezember mit einem Minus von 0,4 Prozent beigetragen, wie der von ImmoScout24 in Zusammenarbeit mit dem Immobilien-Beratungsunternehmen IAZI AG erhobene Swiss Real Estate Offer Index zeigt.

Die inserierten Mietpreise entwickelten sich über das vergangene Jahr je nach Region unterschiedlich. Gesunken sind die Mieten in der Zentralschweiz (-1,7 Prozent), in der Genferseeregion (-1,1 Prozent) und in der Nordwestschweiz (-0,9 Prozent). Eine Zunahme verzeichneten dagegen das Tessin (+1,9 Prozent), das Mittelland (+0,8 Prozent), die Grossregion Zürich (+0,6 Prozent) sowie die Ostschweiz (+0,3 Prozent).

Wohneigentum ist und bleibt teuer

Tiefer in die Tasche greifen mussten derweil die Käufer von Wohneigentum. Dieser gegenläufige Trend dürfte sich aufgrund der Zins- und Wirtschaftsentwicklung auch im Jahr 2020 fortsetzen, heisst es. Die Zinssätze für Hypotheken sind nach den rekordtiefen Werten im vergangenen Sommer wieder leicht angestiegen.

Das Jahr 2019 war geprägt von rekordtiefen Hypothekarzinsen. Im vergangenen Sommer lagen die Richtsätze zehnjähriger Festhypotheken laut Moneypark nur noch knapp über 1 Prozent. Mittlerweile habe sich die Weltkonjunktur aber wieder etwas entspannt und die Hypothekarzinsen hätten sich von ihren Rekordtiefs gelöst, heisst es in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung.

Zu diesem Schluss kommt auch der Vergleichsdienst Comparis. Gemäss dem am gestrigen Montag publizierten Hypothekenbarometer sind die Richtzinsen für zehnjährige Festhypotheken im Schlussquartal 2019 auf 1,09 Prozent geklettert. Das ist laut Comparis etwas mehr als zum Ende des dritten Quartals 2019, als der Durchschnittswert 1,05 Prozent betrug. Der jüngst etablierte Trend zu leicht steigenden Hypothekarzinsen dürfte sich gemäss den Experten auch im neuen Jahr fortsetzen.

Einfamilienhäuser wurden per Jahresende zu 2,8 Prozent höheren Preisen angeboten als zu Jahresbeginn, wobei die Zunahme im Dezember bei 0,5 Prozent lag. Für Eigentumswohnungen liegt die Preissteigerung über das Jahr 2019 bei lediglich 0,4 Prozent, auch dank einer leichten Abnahme im Dezember (-0,2 Prozent).

«Bei den beiden wesentlichen Faktoren Zinsniveau und allgemeiner wirtschaftlichen Entwicklung sind im laufenden Jahr keine grossen Sprünge zu erwarten», sagte Martin Waeber, Director von ImmoScout24, in der Mitteilung. Wohneigentum bleibe dank der tiefen Zinsen begehrt, aber in Folge steigender Preise für viele unerschwinglich.

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