Stahl Konjunkturschwäche macht Thyssenkrupp weiter zu schaffen

cf

19.11.2024 - 07:52

ThyssenKrupp mit rückläufigem Umsatz und  Auftragseingang (Archivbild)
ThyssenKrupp mit rückläufigem Umsatz und Auftragseingang (Archivbild)
Keystone

Die Konjunkturschwäche hat dem Industriekonzern Thyssenkrupp im vergangenen Geschäftsjahr 2023/24 weiter zu schaffen gemacht.

Keystone-SDA, cf

Bis Ende September gingen Umsatz und Auftragseingang deutlich zurück, der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sackte um 19 Prozent auf 567 Millionen Euro ab, wie Thyssenkrupp in Essen berichtete. Der Konzern begründete die Rückgänge mit einer deutlich schwächeren Nachfrage aus der Automobilindustrie, dem Maschinenbau und der Bauwirtschaft.

Unterm Strich wies das im MDax notierte Unternehmen einen Verlust von 1,4 Milliarden Euro (Vorjahr: minus 2,0 Mrd Euro) aus, der vor allem auf Wertberichtigungen im Anlagevermögen, aber auch Kosten für Restrukturierungen zurückgeht. Der Hauptversammlung will der Vorstand trotzdem eine Dividende von 15 Cent je Aktie vorschlagen.

Konzernchef López: «Respektables Ergebnis erzielt»

«Trotz der sehr herausfordernden Marktbedingungen haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr ein respektables Ergebnis erzielt», sagte Thyssenkrupp-Chef Miguel López laut Mitteilung. Man habe die Transformation des Konzerns vorangetrieben.

Die gesamtwirtschaftliche Lage schätzt der Konzern auch im laufenden Geschäftsjahr als herausfordernd ein. Wegen einer erwarteten Stabilisierung der Nachfrage im zweiten Halbjahr geht das Unternehmen aber für das Gesamtjahr von einer Umsatzsteigerung aus, die bis zu 3 Prozent betragen kann. Das bereinigte Ebit soll zwischen 0,6 Milliarden bis 1,0 Milliarden Euro liegen. Beim Jahresüberschuss erwartet der Konzern eine Rückkehr in die schwarzen Zahlen mit einem Wert zwischen 100 Millionen und 500 Millionen Euro.

López sagte, 2024/25 werde ein Jahr der Entscheidungen insbesondere für Steel Europe und Marine Systems. Der Konzern will seine Stahlsparte umbauen und verselbstständigen. Auch die Marinesparte soll eigenständig aufgestellt werden.

Ende September beschäftigte der Konzern gut 98'000 Menschen, zwei Prozent weniger als ein Jahr zuvor.