MaschinenindustrieIndustrie sieht das Schlimmste noch kommen
SDA
11.5.2020 - 10:05
Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) hat im ersten Quartal die Auswirkungen der Covid-19-Krise zu spüren bekommen. Auftragseingang und Umsatz bildeten sich zurück.
Voll treffen werden die Folgen der Pandemie die Branche aber erst im zweiten und dritten Quartal. Konkret sanken in der MEM-Industrie die Auftragseingänge im ersten Jahresviertel gegenüber dem Vorjahr um 2,0 Prozent und die Umsätze um 5,7 Prozent.
Damit sei zu Beginn dieses Jahres der negative Trend fortgeschrieben worden, der schon Mitte 2018 eingesetzt habe, teilte der Branchenverband Swissmem am Montag mit. Dessen Ursachen lagen laut den Angaben in der schwachen Konjunktur sowie der weiteren Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro.
Exporte eingebrochen
Stark rückläufig waren in der Berichtsperiode die Ausfuhren, die gegenüber dem ersten Quartal 2019 um 8,4 Prozent auf 15,8 Milliarden Franken abnahmen. Dieser Exportrückgang ist den Angaben zufolge primär die Folge der stark sinkenden Auftragseingänge im Vorjahr. Darin erkennbar sind aber auch erste Konsequenzen des Lockdowns in den Absatzmärkten, wie es weiter heisst.
Die Zahlen für das erste Quartal zeigen aber in erster Linie das Bild vor dem Lockdown. Dessen Konsequenzen würden die Industrie nämlich erst im zweiten und dritten Quartal voll treffen, so die Mitteilung.
So weisen auch die Ergebnisse der jüngsten Swissmem-Umfrage unter den Mitgliedfirmen deutlich auf eine negative Entwicklung hin: So gehen 70 Prozent der befragten Gesellschaften von einem Rückgang der Auftragseingänge aus dem Ausland aus. Ende 2019 waren es nur 28 Prozent gewesen.
Zudem erhalten derzeit fast die Hälfte der MEM-Firmen (48%) wegen der Pandemie Stornierungen. Diese Umsätze werden in den kommenden Monaten wegfallen. Stornierungen und wegbrechende Aufträge hätten zur Folge gehabt, dass 80 Prozent der MEM-Unternehmen Kurzarbeit beantragen mussten, so der Verband weiter.
Aufhebung der Industriezölle gefordert
In der gegenwärtig schwierigen Situation fordert die Branche von der Politik eine Verbesserung der Rahmenbedingungen, wie beispielsweise die Aufhebung der Industriezölle.
Der Wegfall dieser Zölle würde gemäss Swissmem allein für die MEM-Industrie eine jährliche Kostenersparnis von rund 125 Millionen Franken sowie erhebliche administrative Erleichterungen bringen. Swissmem fordert deshalb, dass der National und Ständerat diesen Vorschlag des Bundesrates in der Sommersession gutheissen, damit die Aufhebung der Industriezölle auf Anfang 2021 in Kraft treten kann.
Daneben wünscht er sich eine Lockerung der Reisebeschränkungen, eine Verlängerung der Frist für die Einreichung von Gesuchen für Überbrückungskrediten bis Ende 2020 sowie eine Erhöhung der Bezugsdauer für Kursarbeitsentschädigungen auf 18 Monate.
Der traditionsreiche Genfer Autosalon ist am Ende. Dies teilten die Organisatoren am Freitag mit. Die Automesse war 1905 ins Leben gerufen worden. Zuletzt hatte sie in diesem Frühjahr in einem kleineren Format stattgefunden. Eine weitere Ausgabe werde es nicht mehr geben, schrieben die Organisatoren in einer Mitteilung. Sie hätten festgestellt, dass die Automobilindustrie heute nicht mehr unbedingt eine solche Veranstaltung brauche.
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Das wirtschaftspolitische Umfeld bleibe jedoch herausfordernd. Der Bundesrat erwähnte in seinem Bericht insbesondere die industriepolitischen Initiativen in der EU und den USA, die auch wettbewerbsverzerrende Subventionen umfassten. Ein Grossteil dieser Subventionen seien für die Schweizer Wirtschaft jedoch unproblematisch und eröffneten Schweizer Produzenten gar neue Absatzchancen.
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