Ehemaliger Raiffeisen-ChefGericht hebt Urteil gegen Pierin Vincenz auf
zis
20.2.2024
Der ehemalige Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz wird vom Obergericht Zürich wegen «schwerwiegenden Verfahrensfehlern» freigesprochen. Zudem erhält er eine Prozessentschädigung von 35'000 Franken.
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20.02.2024, 08:51
20.02.2024, 10:03
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Der ehemalige Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz wird vom Obergericht Zürich freigesprochen.
Zudem erhält er eine Prozessentschädigung von 35'000 Franken.
In erster Instanz war Vincenz wegen Veruntreuung, ungetreuer Geschäftsbesorgung und Urkundenfälschung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden.
Nun hat das Zürcher Obergericht das Urteil aufgehoben. Ausserdem erhält Vincenz eine Prozessentschädigung von 35'000 Franken, wie das Gericht am Dienstag in einer Mitteilung schreibt.
Das Urteil werde demnach wegen «schwerwiegenden Verfahrensfehlern» aufgehoben. Die Staatsanwaltschaft müsse eine neue Anklage beim Bezirksgericht einreichen. So sei die Anklageschrift zu umfassend gewesen, was eine Verteidigung erschwerte.
Ausserdem hätte die Anklageschrift auf Französisch übersetzt werden müssen – dies aufgrund eines französischsprachigen Beschuldigten. Dieser habe mehrmals vergeblich verlangt, dass die Unterlagen übersetzt werden. «Nach Auffassung des Obergerichts wurden zentrale Ansprüche auf rechtliches Gehör und eine entsprechende Anklageschrift verletzt», begründet das Obergericht.
Bei der Rückweisung des Verfahrens an die Staatsanwaltschaft handelt es sich um einen technischen Entscheid: Zur Frage von Schuld oder Unschuld äussert sich der Beschluss nicht.
Versteckte Beteiligungen im Fokus
Vincenz und sein ehemaliger Geschäftspartner Beat Stocker sollen sich versteckt an Firmen beteiligt und danach dafür gesorgt haben, dass diese Unternehmen durch die Raiffeisen oder die Kreditkartenfirma Aduno aufgekauft wurden. Bei diesen Transaktionen und Übernahmen sollen Vincenz und Stocker unrechtmässige Gewinne in Millionenhöhe eingestrichen haben, hiess es im ursprünglichen Urteil. Dieses wurde nun aufgehoben.
Nicht freigegeben werden die Vermögenswerte von Vincenz und den weiteren Personen. Diese bleiben laut dem Obergericht sichergestellt.
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