Musk, der bereits zahlreiche Unternehmen gründete und jüngst 6 Milliarden Dollar für seine neue Firma X-AI einsammelte, fordert damit eine Summe, die weit über den bisherigen Chefsalären liegt. Die Aktionäre hatten 2018 bereits ein ähnliches Vergütungspaket genehmigt, doch der Tesla-Aktionär Richard Tornetta klagte im US-Bundesstaat Delaware dagegen, da die Ziele des Pakets «leicht zu erreichen» gewesen seien und Musk nur als «Teilzeit-Chef» fungiert habe.
Richterin Kathaleen McCormick gab Tornetta recht und erklärte, dass der Tesla-Verwaltungsrat bei der Vertretung der Aktionärsinteressen «versagt» habe. Sie kritisierte die «unfassbare Summe des grössten Vergütungsplans aller Zeiten» und stellte fest, dass Musk als «kontrollierender Hauptaktionär» einen Interessenkonflikt habe und den Aufsichtsrat mit Freunden besetzt habe.
Abstimmung hart umkämpft
In Reaktion auf das Urteil kündigte Musk an, Tesla künftig in Texas statt in Delaware zu registrieren. Auch darüber wird am 13. Juni abgestimmt, wie der «Tagesanzeiger» berichtet. Verwaltungsratspräsidentin Robyn Denholm bezeichnete das Urteil als «Mist.» Das 56-Milliarden-Dollar-Paket entspricht laut dem Bericht dem Bruttoinlandsprodukt ganzer Staaten wie Myanmar oder Jordanien.
Die Abstimmung über das Vergütungspaket ist hart umkämpft. Verwaltungsratspräsidentin Denholm betonte, dass Musk den Aktionären Gewinne von 1000 Prozent beschert habe und eine volle Bezahlung notwendig sei, um ihn «motiviert» zu halten. Musk drohte, im Falle einer Ablehnung seinen Fokus von Tesla auf andere Unternehmen zu verlagern.
Institutionelle Anleger wie die kalifornische Pensionskasse Calpers und Stimmrechtsberater ISS und Glass Lewis empfehlen jedoch, das Paket abzulehnen.
Das Ergebnis bleibt offen, da viele Kleinaktionäre aus technischen Gründen nicht abstimmen können. Die «Financial Times» berichtete, dass bis zu 30 Prozent der Kleinaktionäre kein elektronisches Votum abgeben können, was als Nein gewertet wird.
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