TransportDeutsche Bahn so unpünktlich wie seit über 20 Jahren nicht mehr
jb
3.1.2025 - 15:59
Die Deutsche Bahn ist so unpünktlich unterwegs wie seit mindestens 21 Jahren nicht mehr. Im vergangenen Jahr waren 37,5 Prozent der Fernzüge mit einer Verspätung von mehr als 6 Minuten unterwegs.
Keystone-SDA, jb
03.01.2025, 15:59
SDA
62,5 Prozent der ICE- und IC-Züge waren pünktlich unterwegs, wie ein Sprecher des Unternehmens am Freitag der Nachrichtenagentur DPA mitteilte. Die Bahn stellte auf Anfrage Zahlen bis zurück ins Jahr 2003 zur Verfügung. Bislang hatte der Tiefstwert bei 64 Prozent Pünktlichkeit im Jahr 2023 gelegen nach 65,2 Prozent im Jahr zuvor. Bestwert waren 84,3 Prozent im Jahr 2004.
«80 Prozent aller Verspätungen im Fernverkehr sind auf die veraltete und störanfällige sowie überlastete Infrastruktur zurückzuführen», sagte der Sprecher.
Ein Halt wird laut Definition pünktlich erreicht, wenn der Zug weniger als 6:00 Minuten Verspätung hat. Im Regionalverkehr war das bei 90,3 Prozent der Züge der Fall – im Vergleich zu 91,0 Prozent im Jahr 2023.
Grosses Sanierungsprogramm
Zugleich wies der Sprecher auf das aktuelle Sanierungsprogramm der Bahn hin. Bis 2030 will der Konzern 41 vielbefahrene Korridore grundlegend sanieren. Den Anfang machte die Bahn 2024 mit dem Abschnitt zwischen Frankfurt und Mannheim – der sogenannten Riedbahn.
Die Generalsanierungen sollen auch für pünktlichere Züge sorgen. «Bis Ende 2027 will die DB die Pünktlichkeit der ICE- und IC-Züge auf 75 bis 80 Prozent steigern», sagte der Sprecher.
Die Hoffnung der Fahrgäste auf eine schnelle und breite Wirkung der Riedbahn-Sanierung im Fernverkehr hatte der zuständige Manager der Deutschen Bahn, Philipp Nagl, zuletzt im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur jedoch gedämpft. Der Effekt auf den Nahverkehr werde zwar merklich sein. Aber die 70 Kilometer würden jetzt nicht die Welt verändern.
Die Deutsche Bahn habe 2024 knapp 17 Milliarden Euro in die Infrastruktur investiert, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bahn-Infrastrukturgesellschaft InfraGo. Das sei so viel wie seit Jahren nicht. «Wenn wir jetzt die nächsten zwei, drei Jahre auf diesem Niveau weiter investieren, dann wird man im ganzen Netz in der Breite spüren.»
Bahn muss hohe Entschädigungen zahlen
Die ständigen Verspätungen im Fernverkehr gehen vielen Kunden nicht nur auf die Nerven, sondern kosten der Deutschen Bahn auch viel Geld. Bahn-Chef Richard Lutz sagte dem «Tagesspiegel» kürzlich, für Entschädigungen an Fahrgäste werde 2024 «ein deutlich dreistelliger Millionenbetrag» fällig.
Besonders unpünktlich war die DB im Juni. In dem Monat war fast jeder zweite Zug verspätet. Die Pünktlichkeitsquote lag bei 52,9 Prozent.
Weil in diesem Monat auch die Fussball-Europameisterschaft begann, wurde die Deutsche Bahn im Ausland zum Teil zum Gespött. Die Unzuverlässigkeit der Bahn bekamen sowohl Fans als auch Teams zu spüren.
Die niederländische Mannschaft etwa musste wegen einer mehr als zweistündigen Verspätung kurzfristig statt mit dem Zug per Flieger zum Halbfinale reisen. Zu Beginn des Turniers strandeten zeitweise Hunderte österreichische Fans in Bayern, weil eine Baustelle anders als geplant nicht rechtzeitig fertig wurde. Turnierchef Philipp Lahm verpasste in der Gruppenphase wegen Bahn-Problemen den Anpfiff einer Partie.
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Zusätzlich sollen Waren aus China mit zehn Prozent Zoll belegt werden. Auch hier begründet Trump es mit der Einfuhr von Drogen, wie dem gefährlichen Fentanyl.
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