Chefökonom erklärt Börsen-TalfahrtGeht es nach dem Absturz bald wieder bergauf?
Samuel Walder
19.12.2024
Die Zinspolitik der Fed und enttäuschte Erwartungen und Unsicherheiten rund um Donald Trumps Amtsantritt bringen die Börsen ins Straucheln. Experte Daniel Kalt sieht jedoch langfristig Potenzial für eine Erholung.
Samuel Walder
19.12.2024, 12:08
19.12.2024, 13:55
Samuel Walder
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Der Zinsentscheid der US-Notenbank hat die US-Börse ins Schwanken gebracht.
Der Dow Jones brach um 2,6 Prozent ein und die Technologiebörse Nasdaq sackte um 3,6 Prozent ab.
Daniel Kalt, Chefökonom der UBS Schweiz, kennt die Hintergründe.
Die US-Börsen erlebten gestern einen Absturz, den selbst erfahrene Anleger nur selten erleben. Der Dow Jones verlor über 1000 Punkte, während der technologielastige Nasdaq um 3,4 Prozent einbrach.
Auslöser dieser Talfahrt waren enttäuschende Wirtschaftsdaten und die Ankündigung der US-Notenbank, das Tempo der Zinssenkungen im kommenden Jahr zu drosseln. Diese Nachricht traf insbesondere die zinssensiblen Tech-Titel hart.
Der Chefökonom der UBS Schweiz, Daniel Kalt, sagt: «Ich würde einen Rückgang um knapp 3 Prozent in den USA noch nicht als ‹Crash› bezeichnen. Natürlich schwappt ein solcher Rückgang in den US-Börsen auch auf die anderen Aktienmärkte über.» Trotzdem ist der sinkende Kurs der Aktien und damit auch der Leitindexes noch kein völliger Einbruch.
Die US-Zentralbank habe den Leitzins gesenkt, was per se positiv für die Aktien sein sollte. «Was die Märkte jedoch aufgeschreckt hat, ist, dass die US-Fed signalisiert hat, im kommenden Jahr den Leitzins nur noch zweimal senken zu wollen», erklärt Kalt. Die Märkte seien von doppelt so viel Zinssenkungen ausgegangen.
Mittel- und langfristig Erholung möglich
Können Anleger denn auch mittelfristig wieder mit Kursgewinnen rechnen? Kalt sagt: «Die US-Wirtschaft und damit die Unternehmensgewinne wachsen weiterhin sehr solid. Ausserdem dürften die Zinsen – wenn auch etwas langsamer – weiter sinken.» Das sei grundsätzlich ein positives Umfeld für Aktien.
Zwar bringe der Amtsantritt von Donald Trump etwas Unsicherheit in die Märkte, was immer wieder zu Schwankungen führen kann. «Wir gehen jedoch davon aus, dass viele der von Trump angekündigten Politikmassnahmen weniger drastisch ausfallen werden als zurzeit befürchtet und rechnen damit, dass die Aktienmärkte sich im Trend weiter leicht nach oben bewegen werden», erklärt Kalt.
Der Zusammenbruch habe indirekt auch mit den US-Wahlen zu tun, meint Kalt: «Weil die US-Zentralbank nicht abschätzen kann, wie stark die von Donald Trump angedrohten Zölle die Inflation in den USA anheizen werden, hat sie nun signalisiert, den Leitzins etwas weniger stark senken zu wollen.» Das habe die Marktteilnehmer aufgeschreckt und wohl einige Anleger zu Gewinnmitnahmen verleitet.
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