Autoindustrie Continental steigert Gewinn durch höhere Preise

cg

11.11.2024 - 14:42

Dank Preiserhöhungen konnte der Autozulieferer Continental seinen Gewinn klar steigern. (Symbolbild)
Dank Preiserhöhungen konnte der Autozulieferer Continental seinen Gewinn klar steigern. (Symbolbild)
Keystone

Trotz der Herausforderungen in der Automobilbranche konnte Continental seinen Gewinn durch Preiserhöhungen erheblich steigern.

Keystone-SDA, cg

Continental hat inmitten der Krise der Automobilindustrie einen bemerkenswerten Gewinnanstieg verzeichnet. Im dritten Quartal stieg der Nettogewinn auf 486 Millionen Euro, was einem Anstieg von fast 63 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, obwohl der Umsatz leicht zurückging.

Der Konzern konnte sowohl im Bereich der Autozulieferung als auch in der Reifensparte deutliche Fortschritte erzielen. Dies war vor allem auf die erfolgreichen Preiserhöhungen zurückzuführen, die Continental bei den Autoherstellern durchsetzen konnte.

«Wir haben das dritte Quartal mit einem guten Ergebnis abgeschlossen», erklärte Finanzvorstand Olaf Schick. Der Gesamtumsatz sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um vier Prozent auf 9,83 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr rechnet das Management mit einem Umsatz zwischen 39,5 Milliarden und 42 Milliarden Euro, was 500 Millionen Euro weniger als bisher prognostiziert sind.

Höhere Preise und Stellenabbau stützen Autozuliefersparte

Die Autozuliefersparte, die zuletzt schwächelte, profitierte von den Preiserhöhungen. Laut Olaf Schick konnten 90 Prozent der geplanten Preisverhandlungen in diesem Jahr erfolgreich abgeschlossen werden, wobei der Fokus auf einem Inflationsausgleich lag.

Ob dies auch für den wichtigen Kunden VW zutrifft, blieb unklar. VW hat kürzlich seinen Sparkurs verschärft und plant Einsparungen bei der Beschaffung.

Continental konnte zudem durch Kostensenkungen infolge eines Stellenabbaus in der Autozulieferung Einsparungen erzielen. In diesem Jahr wurden bereits 100 Millionen Euro eingespart, und bis Jahresende sollen es rund 200 Millionen Euro werden. Von den weltweit 7150 Stellen, die in der Sparte abgebaut werden sollen, sind bereits mehr als 4500, hauptsächlich in Deutschland, weggefallen.

Reifensparte profitiert von Winterreifengeschäft

Die Autozulieferung bleibt eine Herausforderung für den Konzern. Vorstandschef Nikolai Setzer plant eine Abspaltung der Sparte an der Börse, und die Prüfungen dazu laufen. «Wir machen aber gute Fortschritte», so Schick. Die Analyse soll bis Jahresende abgeschlossen sein.

Das Reifengeschäft hingegen entwickelte sich positiv, insbesondere durch das gut anlaufende Winterreifengeschäft. Continental plant, die Reifensparte auch nach einer möglichen Abspaltung der Automotive-Sparte zu behalten. Im Gegensatz dazu leidet die Kunststofftechniksparte Contitech unter der schwachen Nachfrage der Industrie. Auch hier werden Teile, die mit der Autoindustrie in Verbindung stehen, überprüft.