FrankreichMillionenbusse gegen Roche und Novartis ausgesprochen
SDA
9.9.2020 - 11:22
Die französische Wettbewerbsbehörde verhängt gegen Roche und Novartis eine kumulierte Geldbusse von 444 Millionen Euro. Als Grund werden missbräuchliche Praktiken der Pharmafirmen genannt.
Den beiden Basler Pharmagiganten sowie Genentech, der US-Tochter von Roche, wird konkret vorgeworfen, den Verkauf des Medikaments Lucentis auf Kosten des dreissigmal billigeren Mittels Avastin gefördert zu haben. Das teilte die französische Wettbewerbsbehörde am Mittwoch auf ihrer Website mit. Sie spricht insgesamt eine Geldbusse von 444 Millionen Euro aus.
Bei Novartis stösst das Urteil auf Unverständnis. Man sei sehr enttäuscht über den Entscheid und weise die Vorwürfe zurück, heisst es in einer Stellungnahme. «Wir sind der festen Überzeugung, dass wir angemessen und in Übereinstimmung mit allen anwendbaren Vorschriften gehandelt haben.»
Der Entscheid der Behörde basiere auf einer «groben Fehlinterpretation» der Faktion sowie auf einer «Verzerrung» der bisherigen Rechtsprechung. Das Unternehmen beabsichtige daher, die Entscheidung an ein Berufungsgericht weiterzuziehen.