Weniger Bürokratie, fairere Preise Bauernprotest mit über 100 Traktoren im Kanton Luzern

rl, sda

9.3.2024 - 21:11

Landwirte machen mit Plakaten auf ihre Forderungen und Sorgen aufmerksam.
Landwirte machen mit Plakaten auf ihre Forderungen und Sorgen aufmerksam.
Bild: Keystone

Luzerner Landwirte haben sich am Samstagabend mit rund 125 Traktoren in Wolhusen Markt zu einer Kundgebung versammelt. Sie forderten weniger Bürokratie, fairere Preise und mehr Wertschätzung.

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  • Luzerner Landwirte haben in Wolhusen Markt für ihre Anliegen demonstriert.
  • Rund 125 Traktoren fanden sich zu einer Kundgebung zusammen.
  • Sie forderten weniger Bürokratie, fairere Preise und mehr Wertschätzung.

Um 20.00 Uhr fuhren die Landwirte auf ihren sauber geputzten Traktoren und anderen landwirtschaftlichen Fahrzeugen bei der Landi in Wolhusen Markt vor. An den Traktoren waren Plakate mit Aufschriften wie «Ist der Bauer ruiniert, wird dein Essen importiert» oder «der Bauern Tod bringt Menschen Not» montiert.

An den Traktoren waren Plakate mit Aufschriften wie «Ist der Bauer ruiniert, wird dein Essen importiert» oder «der Bauern Tod bringt Menschen Not» montiert. Die eingeschalteten orangen Warnlichter unterstrichen die Forderungen in der Dunkelheit.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kundgebung standen in Gruppen herum, diskutierten und rauchten. «Gemeinsam sind wir stark», hiess es auf einem Plakat.

Von Konsumenten gering geschätzt

Sie hoffe, dass die Landwirte dank der Aktion bei den Konsumenten wahrgenommen werden, sagte eine Bäuerin im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sie seien nicht die Bösen, die die Umwelt kaputt machten. «Aber wir müssen produzieren». Sonst müsse noch mehr importiert werden.

Produzierten die Landwirte in der Schweiz und in Europa wegen der vielen Auflagen weniger, freuten sich diejenigen in Lateinamerika, sagte ein Bauer. Er forderte einen Abbau der Bürokratie.

Als ein weiteres Problem nannten die Landwirte die Preise. «Das Essen darf nichts kosten», sagte einer. Für Luxus sei das Geld dagegen vorhanden.

Auch die Grossverteiler und die Verarbeitungsindustrie wurde von den Protestierenden in die Pflicht genommen. Die Preise für Nahrungsmittel in den Läden würden zwar steigen, doch bei ihnen komme davon nichts an. Die Produzenten hätten aber auch Kosten, die sie decken müssten.

Keine Reden

Reden wurden keine gehalten, ein Organisator des Anlasses war nicht zu sehen. Sie sei per Whatsup auf die Demonstration aufmerksam gemacht worden, sagte eine Landwirtin. In einem in den sozialen Medien verbreiteten «Weckruf» zur Kundgebung hiess es, die Landwirte sollten friedlich zeigen, dass «man mit uns nicht alles machen kann».

Es war der zweite Bauernprotest innerhalb von zwei Tagen, der im Kanton Luzern stattfand. Am Freitag hatten sich in Inwil ebenfalls Landwirte mit rund 100 Traktoren versammelt, wie CH Media am Samstag berichtete.

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