Extreme Kälte 28 Menschen sterben in Wintersturm in den USA

dpa

25.12.2022 - 12:10

Schneesturm sorgt für «kältesten Heiligabend aller Zeiten»

Schneesturm sorgt für «kältesten Heiligabend aller Zeiten»

Der Wintersturm hat in den USA 16 Menschen das Leben gekostet. Mehr als eine halbe Million Menschen sind ohne Strom. Sturmwinde, enorme Schneemengen und extrem tiefe Temperaturen sorgen für Chaos, Strassenunfälle, und fordern Rettungs-Teams alles ab.

25.12.2022

Der 25. Dezember ist der wichtigste Weihnachtsfeiertag in den USA. Doch ein arktischer Sturm überschattet das Fest. 28 Menschen sterben, Rettungsdienste kämpfen gegen die Schneemassen an.

In den USA überschattet der arktische Sturm «Elliott» mit seinen Auswirkungen das diesjährige Weihnachtsfest. Bislang starben mindestens 28 Menschen in elf Bundesstaaten im Zusammenhang mit extremer Kälte, Eiswinden und starkem Schneefall, wie der Sender NBC am Samstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf Behördenangaben berichtete.

In Erie County im Bundesstaat New York kamen am Samstag mindestens drei Menschen ums Leben, wie der Verantwortliche aus dem Bezirk, Marc Poloncarz, auf Twitter bestätigte. Bei zwei von ihnen seien die Rettungsdienste nicht rechtzeitig eingetroffen, hiess es in der «New York Times». Grund dafür sei der starke Schneefall gewesen. Nicht einmal Schneepflüge hätten die Strassen noch räumen können, hiess es.

Die Rettungsdienste in Erie County waren nach Angaben von Poloncarz zeitweise überlastet. Er rief dazu auf, nur in den «kritischsten, lebensbedrohlichsten Fällen» den Notruf zu wählen, um die Leitungen frei zu halten. Am Samstag hätten Rettungskräfte per Telefon bei der Geburt eines Kindes geholfen, schrieb die «New York Times». Bei Einbruch der Dunkelheit seien am Heiligabend noch immer Menschen aus ihren Autos gerettet worden, hiess es weiter. Einige von ihnen seien bereits seit Freitag dort eingeschlossen gewesen.

Mehr als 170'000 Haushalte waren nach Angaben der Webseite PowerOutage am frühen Sonntagmorgen ohne Strom. In New York City riefen Stromversorger die Menschen dazu auf, Energie zu sparen. Heizungen sollten so wenig wie möglich aufgedreht, Geräte wie Geschirrspülmaschinen oder Wäschetrockner möglichst nicht verwendet werden, hiess es in einer Mitteilung des Betreibers Con Edison. Diese Massnahmen trügen dazu bei, eine ausreichende Versorgung mit Erdgas für den Rest des Wochenendes sicherzustellen.

Sturm zieht nach Norden und bleibt heftig

Das Zentrum des Sturms habe sich zwar Richtung Norden verlagert und befinde sich nun über dem Osten Kanadas, schrieb der US-Wetterdienst auf Twitter. Die Region um die Grossen Seen («Great Lakes») im Nordosten der USA bleibe aber weiterhin stark betroffen. Dort sei auch am Sonntag starker Schneefall zu erwarten, der in Kombination mit starken Windböen örtlich zu schneesturmartigen Bedingungen führen könne, hiess es.

Die kälteste Temperatur wurde in der Nacht zum Sonntag mit minus 33,9 Grad Celsius im Bundesstaat North Dakota westlich der Grossen Seen gemessen, wie der Wetterdienst mitteilte. Erneut wurden Reisende zu äusserster Vorsicht aufgerufen und vor sogenannten Whiteout-Bedingungen gewarnt, also vor stark eingeschränkter Sicht und fehlender Orientierung durch den Schnee.

Der Wintersturm hält die USA seit dem Vorweihnachtstag in Atem. Mehr als 200 Millionen Menschen hatten Unwetterwarnungen erhalten. Zunächst waren vor allem der Norden und der mittlere Westen des Landes betroffen. Doch auch in Bundesstaaten im Süden des Landes gab es Warnungen vor extremem Frost. Mehrere Bundesstaaten, darunter New York, riefen den Notstand aus.

dpa