Prozess in Norwegen Frauen (59) erfahren, dass sie als Babys vertauscht wurden

blue News Redaktion

13.11.2024 - 20:02

Die betroffenen Frauen haben den Staat Norwegen verklagt. Der Prozess findet derzeit in Oslo statt.
Die betroffenen Frauen haben den Staat Norwegen verklagt. Der Prozess findet derzeit in Oslo statt.
Symbolbild: Keystone

Zwei Frauen, die 1965 in Norwegen bei der Geburt vertauscht wurden, verklagen den Staat und die Gemeinde. Sie werfen den Behörden vor, den Fehler jahrzehntelang vertuscht zu haben.

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  • Eine Norwegerin hat nach mehr als 50 Jahren erfahren, dass sie nicht ihre biologische Tochter grossgezogen hat.
  • Im Jahr 1965 wurden zwei Babys im Spital vertauscht.
  • Drei der betroffenen Frauen haben Klage gegen den Staat eingereicht und unterstellen diesem, den Fehler vertuscht zu haben.

Im Jahr 1965 hat eine Frau in einem privaten Spital in Norwegen ein Mädchen zur Welt gebracht. Sieben Tage nach der Geburt kehrte sie mit einem Baby nach Hause zurück – das sich jetzt als nicht ihr eigenes herausstellte. Knapp sechs Jahrzehnte später ist der grosse Fehler entdeckt worden: Karen Rafteseth Dokken hat nicht ihre biologische Tochter grossgezogen, sondern ein anderes Kind, das bei der Geburt vertauscht wurde.

Die beiden Frauen, die am 14. und 15. Februar 1965 geboren wurden, sind heute 59 Jahre alt und haben zusammen mit Rafteseth Dokken Klage gegen den Staat und die Gemeinde eingereicht. Der Prozess läuft derzeit. Das berichtet der öffentlich-rechtliche Rundfunk Norwegens NRK.

Die Klägerinnen argumentieren, dass ihre Menschenrechte verletzt wurden. Die Behörden hätten nämlich den Fehler entdeckt und vertuscht, als die Mädchen Teenager waren. Sie fordern eine Entschuldigung und Entschädigung, da ihr Recht auf ein Familienleben, wie es in der Europäischen Menschenrechtskonvention verankert ist, untergraben worden sei.

«Hatte nie gedacht, dass Mona nicht meine Tochter ist»

Rafteseth Dokken, heute 78 Jahre alt, brach in Tränen aus, als sie im Osloer Bezirksgericht beschrieb, wie sie erst so viele Jahre später erfuhr, dass sie das falsche Baby bekommen hatte. «Es war nie mein Gedanke, dass Mona nicht meine Tochter ist», sagte sie. Mona, die nach Rafteseth Dokkens Mutter benannt wurde, beschrieb ein Gefühl des Nichtdazugehörens, das sie dazu veranlasste, 2021 einen DNA-Test zu machen. Dieser habe bestätigt, dass sie nicht die biologische Tochter ihrer Eltern war.

Eine routinemässige Blutuntersuchung im Jahr 1981 hatte bereits gezeigt, dass Linda Karin Risvik Gotaas, das andere vertauschte Baby, nicht biologisch mit ihrer Familie verwandt war. Die norwegischen Gesundheitsbehörden wurden 1985 über die Verwechslung informiert, entschieden sich jedoch, die anderen Beteiligten nicht zu informieren. Beide Frauen äusserten in Interviews, dass die Entdeckung des Fehlers ein Schock war, aber auch viele Unklarheiten in ihrem Leben erklärte.

Die Anwältin von Mona erklärte, dass der Staat «ihr Recht auf ihre eigene Identität all die Jahre verletzt hat. Sie hielten es geheim.» Mona hätte die Wahrheit als junge Erwachsene erfahren können, fand sie jedoch erst mit 57 Jahren heraus. Ihr biologischer Vater ist inzwischen verstorben und sie hat keinen Kontakt zu ihrer biologischen Mutter.

Mutmasslich kein Einzelfall

Die Umstände des Tauschs im Jahr 1965 sind unklar. Berichte deuten aber darauf hin, dass es in den 1950er- und 1960er-Jahren mehrere ähnliche Fälle gab. Babys wurden damals zusammengehalten, während ihre Mütter in separaten Räumen ruhten. In anderen Fällen wurden die Fehler entdeckt, bevor die Kinder dauerhaft in die falschen Familien kamen.

Ein Vertreter des norwegischen Gesundheitsministeriums erklärte, dass der Staat keine Kenntnis von ähnlichen Fällen habe und keine öffentliche Untersuchung plane. Asgeir Nygaard, der den norwegischen Staat vertritt, argumentiert, dass der Tausch in einer privaten Einrichtung stattfand und die Gesundheitsbehörde in den 1980er-Jahren nicht befugt war, die anderen Familien zu informieren. Er erklärte, dass es keine Grundlage für eine Entschädigung gebe und die Ansprüche verjährt seien.

Dieser Artikel wurde mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) erstellt. Sämtliche von KI übernommene Inhalte werden durch die Redaktion verifiziert.


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