Knochen gefunden Jetzt spricht erstmals die Mutter des toten Émile

tsch

18.4.2024

Nachdem der Schädel des zweijährigen Émile in Frankreich gefunden wurde, meldete sich nun erstmals seine Mutter zu Wort und bedankte sich für die Anteilnahme. Für die Beerdigung erhielt die Familie Spenden.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Zum ersten Mal äussert sich die Mutter Marie des kleinen Émile zum tragischen Fall.
  • Sie bedankte sich in einer Facebook-Gruppe für die Anteilnahme sowie die finanzielle Hilfe für die Beerdigung.
  • Das Kind war im Sommer 2023 in der Obhut seiner Grosseltern verschwunden, im März fand eine Frau den Schädel des Jungen.
  • Im französischen Dorf Le Vernet wird auch über einen Wolfsangriff spekuliert.

Nachdem Émiles Schädel Ende März im Schlamm auf einem Wanderweg gefunden wurde, äusserte sich nun die Mutter erstmals öffentlich. «Wir sind sehr berührt von eurem Mitgefühl», teilte Marie in der Facebook-Gruppe «Lasst uns für Émile beten» laut RTL.de mit. Die Mutter des verstorbenen Zweijährigen versuche, alle Nachrichten, Kommentare und Briefe zu lesen.

Neben der emotionalen Hilfe nach dem Verlust ihres Kindes bedankte sich Marie auch für die finanzielle Unterstützung der Community. «Ein riesengrosses Dankeschön für die überwältigende Teilnahme an der Spendenaktion», erklärte die Mutter des Jungen. Den ersten Teil habe sie bereits erhalten. Mit besagter Spendenaktion sammelten die Administratoren der Facebook-Gruppe Geld für Émiles Beerdigung, welche die Familie nun planen muss.

Anteilnahme auf Social Media

Nach fast zehn Monaten Unklarheit, die von der verzweifelten Suche und Verdächtigungen geprägt waren, hat die Familie nun Gewissheit. Eine Userin wünscht sich dank der eingegangenen Spenden für Émile «die schönsten Blumen der Welt».

Unter dem Post der Mutter drücken viele Menschen ihr Beileid aus. «Es gibt kein Wort, das stark genug ist, um deinen Schmerz über den Verlust deines Kindes zu beschreiben», kommentiert etwa eine Userin. «Émile hat eine tiefe Spur in meinem Herzen hinterlassen, und das vom Tag an, an dem er verschwunden ist», heisst es in einem anderen Kommentar.

Wochenlange Suchaktionen brachten keinen Erfolg

Seit 8. Juli 2023 war der kleine Émile verschwunden, damals verschwand er im französischen Bergdorf Le Vernet aus dem Garten seiner Grosseltern. Zeugen hatten den Jungen an diesem Tag noch eine Strasse des Dorfes entlanglaufen sehen. Danach verliert sich seine Spur.

Im südfranzösischen Alpendorfs Le Vernet war Émile im vergangenen Sommer zu Besuch bei seinen Grosseltern.
Im südfranzösischen Alpendorfs Le Vernet war Émile im vergangenen Sommer zu Besuch bei seinen Grosseltern.
Christophe Simon/AFP/dpa

Die wochenlangen Suchaktionen der Einsatzkräfte blieben ohne Erfolg. Schliesslich fand Ende März eine Frau den Schädel des Jungen etwa 25 Minuten Fussweg von besagtem Bergdorf entfernt.

Die Polizei meldete, am Schädel seien mehrere Risse und Brüche identifiziert worden, die jedoch erst nach dem Tod des Jungen entstanden sein müssen. Aufgrund von Bissspuren wird in Le Vernet auch spekuliert, ob der Zweijährige einem Wolfsangriff zum Opfer gefallen sein könnte.

Spekulationen um Wolfsangriff

In einem Interview mit «Le Parisien» erklärte ein Anwohner, dass sich Wölfe im Sommer nah an das Dorf und die Schafherden herantrauen würden. Eigentlich hätten die Tiere Angst vor Menschen, doch der Dorfbewohner spekuliert, dass dies bei einem kleinen Jungen anders gewesen sein könnte.

«Wenn niemand da ist, kann ein Wolf sehr gut ein Kind am Dorfbrunnen packen und eine halbe Stunde lang rennen», erklärte auch der Bürgermeister der Stadt François Balique dem Magazin «Marianne», «ohne anzuhalten, ohne den Druck nachzulassen und ohne Blut zu vergiessen.»

Ein ansässiger Jäger vermutet hingegen, dass Wölfe Teile der Leiche gefressen haben könnten. Er kann sich allerdings nicht vorstellen, dass der Wolf das Kind wirklich getötet hat.