WHO-Bericht Hitze forderte dieses Jahr in Europa mindestens 15'000 Tote

dpa

8.11.2022 - 09:19

Boote liegen im Sommer 2022 auf dem Lac des Brenets auf dem Trockenen. 
Boote liegen im Sommer 2022 auf dem Lac des Brenets auf dem Trockenen. 
Bild: Keystone

Aufgrund der grossen Hitze sind im letzten Jahr mindestens 15'000 Menschen in Europa gestorben. Mit dem Klimawandel dürften es in den nächsten Jahren noch mehr werden. 

8.11.2022 - 09:19

Mindestens 15'000 Menschen sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO in diesem Jahr aufgrund der Hitze in Europa gestorben. Die Region habe gerade den heissesten Sommer und den heissesten August seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erlebt, erklärte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge am Montagabend anlässlich der in Ägypten begonnenen Weltklimakonferenz COP27.

Generell habe es in Europa in diesem Sommer eine Zuspitzung von Hitzewellen, Dürren und Waldbränden gegeben – all dies habe gesundheitliche Auswirkungen auf die Bevölkerung gehabt.

Gesamtzahl an Hitzetoten dürfte noch zunehmen

Hitzestress – der Zustand, wenn sich der Körper nicht selbst kühlen kann – sei die Hauptursache für wetterbedingte Todesfälle in der WHO-Region Europa, führte Kluge aus. Bislang gemeldeten Daten aus den Mitgliedstaaten zufolge seien schätzungsweise mindestens 15'000 Menschen explizit an der Hitze dieses Jahres gestorben.

Darunter seien rund 4500 Todesfälle in Deutschland, fast 4000 in Spanien, mehr als 1000 in Portugal und über 3200 in Grossbritannien gewesen. Die geschätzte Gesamtzahl dürfte noch zunehmen, wenn mehr Länder ihre übermässigen Todesfälle durch Hitze melden, so Kluge.

Über 1000 Hitzetote in Portugal

Über 1000 Hitzetote in Portugal

Hitze und Dürre sorgen in weiten Teilen Südeuropas für dramatische Situationen. Und wir sind erst am Anfang des Hochsommers.

20.07.2022

«Müssen den Klimawandel effektiv gemeinsam bekämpfen»

Zur WHO-Region Europa zählen mehr als 50 Länder, darunter auch viele östlich der EU wie beispielsweise Russland, die Ukraine und die Türkei.

Extreme Temperaturen seien in der Region in den vergangenen 50 Jahren für mehr als 148'000 Todesfälle verantwortlich gewesen, erklärte Kluge. In den nächsten Jahrzehnten werde die wachsende Anfälligkeit für Hitzewellen und andere Extremwetterereignisse zu mehr Krankheiten und Todesfällen führen, bis die Länder im Kampf gegen den Klimawandel wirklich drastische Massnahmen ergriffen. «Es kann nicht oft genug gesagt werden: Wir müssen den Klimawandel effektiv gemeinsam bekämpfen», erklärte Kluge.

dpa