Corona-Auflagen missachtet «Walliserkanne»-Betreiber verlieren ihr Wirte-Patent

uri

5.11.2021

Das Restaurant «Walliserkanne» in Zermatt bleibt noch bis Mitte November geschlossen. Zudem ist den Betreibern ihr Wirte-Patent auf unbestimmte Zeit entzogen worden. 
Das Restaurant «Walliserkanne» in Zermatt bleibt noch bis Mitte November geschlossen. Zudem ist den Betreibern ihr Wirte-Patent auf unbestimmte Zeit entzogen worden. 
Bild: Keystone

Die Betreiber der Walliserkanne in Zermatt sind wieder auf freiem Fuss, der Streit mit den Behörden geht aber in die nächste Runde: Die Gemeinde Zermatt entzieht ihnen auf unbestimmte Zeit das Wirte-Patent.

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Die «Walliserkanne» muss noch bis 12. November auf Anordnung der Behörden schliessen, weil die Wirte regelmässig gegen Corona-Auflagen verstossen haben. Aber auch danach wird es der Betreiber-Familie nicht möglich sein, wieder zu öffnen, berichtet der «Blick». Die Gemeinde Zermatt hat dem Beizer-Ehepaar und ihrem Sohn demnach auf unbestimmte Zeit das Wirte-Patent entzogen.

Frédéric Favre, Vorsteher des Walliser Departements für Sicherheit, Institutionen und Sport, sagte dem «Blick», man analysiere die Situation und mache das weitere Vorgehen auch vom Verhalten der Betreiber abhängig. Würden sich diese erneut über die Schliessung hinwegsetzen, werde man durchgreifen und «die Rechtsstaatlichkeit durchsetzen.» Man hoffe indes auf Einsicht bei den Restaurant-Besitzern und dass diese «die Entscheidungen der Behörden respektieren werden.»

«Ich habe keine Ahnung, was läuft»

Bislang gab der Streit zwischen Betreibern und Behörden allerdings keine Signale, die auf eine Deeskalation hinweisen würden: Das Ehepaar und ihr Sohn waren am Sonntag verhaftet worden, weil sie sich laut Polizei und Staatsanwaltschaft seit Wochen geweigert hatten, die aktuell geltenden Corona-Massnahmen zu befolgen, insbesondere die seit Ende September für Restaurants geltende Zertifikatspflicht. Ausserdem sollen sie Gäste ohne Maske bewirtet haben.



Zwei Tage vor der Festnahme waren die Betreiber über den Beschluss der Walliser Regierung benachrichtigt worden, dass ihr Restaurant bis vorläufig am 12. November geschlossen wird. Die Polizei brachte amtliche Siegel an und verstellte den Eingang mit Betonblöcken. Trotzdem öffneten die Betreiber wieder und fuhren auch dann fort, Gäste zu bewirten.

Zuletzt lehnte das Zwangsmassnahmengericht in Sitten die Haftanträge gegen die Wirte jedoch ab und verfügte am Donnerstag die unverzügliche Haftentlassung der drei Beschuldigten. Nun sind diese wieder am Zug, sich zu positionieren. Bislang waren sie laut «Blick» nicht zu einer Stellungnahme bereit. Lediglich ein weiterer Sohn der Familie, der sich derzeit im Ausland aufhalten soll, erklärte dazu: «Ich habe keine Ahnung, was läuft.»

Mit Material der Nachrichtenagentur Keystone-SDA