Das kommt ihn teuer zu stehen Versicherungsberater schummelt bei Unterschriften

Samuel Walder

8.10.2024

Ein Versicherungsberater in Bern wollte den grossen Deal abschliessen und hat dabei betrogen.
Ein Versicherungsberater in Bern wollte den grossen Deal abschliessen und hat dabei betrogen.
IMAGO/Zoonar

Das hat sich ein Versicherungsberater aus der Region Bern anders vorgestellt. Statt Geld einzusacken, muss er 20'000 Franken Strafe zahlen – denn er hat Unterschriften gefälscht.

Samuel Walder

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein 28-jähriger Versicherungsberater aus Bern wurde wegen mehrfacher Urkundenfälschung verurteilt.
  • Er fälschte Unterschriften einer sechsköpfigen Familie.
  • Der Berater erhielt eine bedingte Geldstrafe von insgesamt 20'160 Franken und muss zusätzlich eine Busse von 5540 Franken zahlen.
  • Der Fall wirft Fragen zum Provisionsmodell bei Versicherungen auf.

Wer schummelt, wird bestraft. So auch ein Versicherungsberater aus der Region Bern. Er wollte sich eine dicke Provision sichern.

Ein 28-jähriger Versicherungsberater wurde jetzt schuldig gesprochen, nachdem er die Unterschriften einer sechsköpfigen Familie aus dem Raum Bern gefälscht hatte. Er hatte Angst, dass die Familie einen Rückzieher macht und der Deal platzen würde, wie «20 Minuten» schreibt. 

Nach einem Beratungsgespräch erklärte sich die Familie bereit, die Krankenkasse zu wechseln. Zwei Familienmitglieder unterschrieben die Kündigung ihrer alten Versicherung sofort.

Doch anstatt die neuen Verträge, wie versprochen, der Familie zum Unterschreiben zu senden, schloss der Berater diese eigenmächtig ab. Zwei Unterschriften kopierte er, die restlichen vier fälschte er.

Umbruch in der beim Provisionsmodell

Die Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland verurteilte ihn wegen mehrfacher Urkundenfälschung zu einer bedingten Geldstrafe von 72 Tagessätzen zu je 280 Franken – insgesamt 20'160 Franken. Zudem muss er eine Busse und Gebühren von 5540 Franken zahlen.

Der Fall wirft Fragen zum Provisionsmodell bei Versicherungen auf. Laut dem Schweizerischen Versicherungsverband (SVV) handelt es sich jedoch um einen Einzelfall.

Der SVV betont, das Modell habe sich bewährt, da es das Beratungsangebot auch für weniger versierte Personen sicherstelle. Ohne Provisionen, so der SVV, könnte dies zu gefährlichen Versicherungslücken führen.