600 Verletzte 15 Tote bei schwerstem Erdbeben in Albanien seit Jahrzehnten

dpa, SDA, AFP, Reu

26.11.2019 - 09:12

Beim stärksten Erdbeben seit Jahrzehnten sind in Albanien mindestens 15 Menschen getötet und rund 600 Personen verletzt worden. Das Beben der Stärke 6,4 verwüstete den Westen des Landes.

Erbeben in Albanien: Die Erdstösse der Stärke 6,4 waren auch in anderen Balkan-Ländern und in Italien zu spüren. Wenige Stunden später kam es in Bosnien zu einem Beben der Stärke 5,4.

Die albanische Polizei rief die Einwohner von Durres und der Umgebung dazu auf, auf Autofahrten zu verzichten, um den Rettungskräften den Weg frei zu halten. In der Küstenstadt wurden drei Opfer aus zwei eingestürzten Gebäuden geborgen. In Thumane entdeckten Helfer in den Trümmern eines Appartementhauses die Leichen von zwei Frauen.

Ein Mann kam in der nördlichen Stadt Lezhe ums Leben. Ein weiterer Mann starb, als er in der Stadt Kurbin in Panik aus einem Fenster sprang, um sich zu retten. In Tirana flüchteten die Bewohner aus zahlreichen Gebäuden ins Freie, wie ein Augenzeuge berichtete.

Schweres Erdbeben erschüttert Albanien

Die grössten Schäden an Gebäuden gab es einem Regierungssprecher zufolge in der Hafenstadt Durres. Mehrere Menschen hätten aber auch in Tirana ins Krankenhaus gebracht werden müssen. Die Armee unterstützte Feuerwehrleute bei der Rettung von Verschütteten in Durres und der nahe gelegenen Ortschaft Thumane, teilte das Verteidigungsministerium mit.

Das Epizentrum lag nach Angaben der US-Bebenwarte USGS 30 Kilometer westlich von Tirana in einer Tiefe von zehn Kilometern. Es war das zweite schwere Erdbeben in dem Mittelmeerland in zwei Monaten. Im September wurden bei einem Beben der Stärke 5,6 rund 500 Häuser beschädigt. Die Regierung sprach damals von den stärksten Erdstössen seit 30 Jahren. In der Region kommt es immer wieder zu leichteren Beben.

Das Zentrum des Erdbebens lag rund 30 Kilometer nordwestlich von Albaniens Hauptstadt Tirana.
Das Zentrum des Erdbebens lag rund 30 Kilometer nordwestlich von Albaniens Hauptstadt Tirana.
Grafik: Handout EPA/USGS

Auch in den Nachbarstaaten und der süditalienischen Region Apulien waren die Erdstösse am Dienstagmorgen zu spüren. In der Stunde vor dem Hauptbeben wurden bereits mehrere kleinere Erdstösse registriert.

Am Vormittag erschütterte ein starkes Nachbeben Tirana. Auch in Bosnien kam es nur Stunden später zu einem Erdbeben der Stärke 5,4. Das Epizentrum lag 75 Kilometer südlich der Hauptstadt Sarajevo. Angaben zu Verletzten oder Schäden lagen zunächst nicht vor.

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