Harald Naegeli wird bald 85«Sprayer von Zürich» will sein Werk dem Tierschutz hinterlassen
sda, dmu
1.12.2024 - 00:00
Lange war Harald Naegeli, der «Sprayer von Zürich», in seiner Heimatstadt als Wandbeschmutzer verschrien. Heute ist er ein gefeierter Künstler. Er hat entschieden, wem sein Nachlass zugutekommen soll.
sda, dmu
01.12.2024, 00:00
dpa
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Der Künstler Harald Naegeli plant, den Erlös seines Werks nach seinem Tod dem Tierschutz zukommen zu lassen.
Der «Sprayer von Zürich» erlangte in den 70er Jahren mit seinen Strichmännchen und Skeletten internationale Bekanntheit, trotz Verfolgung durch die Behörden.
Trotz gesundheitlicher Probleme arbeitet der bald 85-Jährige weiterhin täglich an seinen Werken.
Der als «Sprayer von Zürich» einst gejagte und heute als wichtiger Künstler gefeierte Harald Naegeli möchte sein umfangreiches Werk für gute Zwecke verkaufen. Der Erlös soll dem Tierschutz zugutekommen, sagt Naegeli kurz vor seinem 85. Geburtstag der Deutschen Presse-Agentur.
Noch gehe das allerdings nicht. «So lange ich noch lebe, müsste ich dann dafür Steuern zahlen», so Naegeli. Er hat deshalb eine Stiftung gegründet, die sich nach seinem Tod in seinem Sinne um seinen Nachlass kümmern soll.
Naegeli wurde mit seinen zunächst anonym an Wände in Zürich gesprayten Graffiti von Strichmännchen, Skeletten und Fabeltieren Ende der 70er Jahre weltberühmt. Als er entdeckt wurde und nach Deutschland flüchtete, suchte die Stadt ihn mit internationalem Haftbefehl.
Naegeli lebte Jahrzehnte in Düsseldorf. Heute wohnt er wieder in Zürich und arbeitet in seinem Atelier zwischen hunderten Skizzenbüchern, Tuschezeichnungen und Collagen. Andere Werke befinden sich in Museen und Sammlungen. Naegeli zeichnet trotz Krankheiten noch jeden Tag, wie er sagt. «Ich beschäftige mich mit dem kommenden Tod», so Naegeli. «Das ist ein Ansporn, die Zeit zu nutzen.»
Ein Kunsthaus in Heidelberg bietet limitierte Grafiken von Naegeli-Werken aus den 90er Jahren zum Beispiel für einige hundert Euro pro Stück an.