Regelbuch für Touristen So sollst du dich auf Bali nicht benehmen 

SDA/amo

18.4.2023 - 07:23

Für gutes Benehmen der Touristen: Bali will Leitfaden herausgeben

Für gutes Benehmen der Touristen: Bali will Leitfaden herausgeben

Nach mehreren Vorfällen unmanierlichen Verhaltens von Touristen auf Bali plant die Regionalregierung einen speziellen Reiseführer für gutes Benehmen. «Nicht alle Ausländer wissen, was auf Bali erlaubt ist und was nicht», zitierte die Zeitung «Bali Sun» das örtliche Justizministerium. Das «Good Tourist Guidebook» werde unter anderem eine Einführung in die balinesische Kultur und deren Bräuche geben, hiess es. Auch sollen Kleider- und Benimmregeln rund um heilige Wahrzeichen erklärt werden. Hintergrund sind gleich mehrere Vorfälle in den vergangenen Wochen. Zuletzt musste eine Russin ausreisen, nachdem sie auf sozialen Netzwerken ein Foto gepostet hatte, auf dem sie sich nackt an einen berühmten Banyan-Baum geschmiegt hatte. Diese Baumart wird von Hindus in aller Welt als heilig verehrt. Zuvor gab es bereits einen ähnlichen Vorfall mit einem anderen Touristen. Beide Touristen hatten sich im Nachhinein für ihr Verhalten entschuldigt.

18.04.2023

Du willst nach Bali reisen? Dann mach dich besser über das richtige Verhalten schlau. Nach mehreren Vorfällen mit Touristen will die Regierung einen speziellen Reiseführer für gutes Benehmen herausgeben. 

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Touristen auf Bali fallen offenbar regelmässig durch schlechtes Benehmen auf. 
  • Mehrere Touristen wurden des Landes verwiesen, weil sie die Bräuche und Normen der Bevölkerung nicht respektierten. 
  • Die Regionalregierung will nun das «Good Tourist Guidebook», einen Reiseführer für gutes Benehmen, herausgeben.

In den Ferien so richtig die Sau rauslassen, ganz nach dem Motto: Es kennt mich ja eh keiner hier. So nicht! Jedenfalls nicht auf Bali. Die Regierung will schlechtem Benehmen von Touristen den Riegel vorschieben. Dazu ist ein spezieller Reiseführer geplant. 

«Nicht alle Ausländer*innen wissen, was auf Bali erlaubt ist und was nicht», zitierte die Zeitung «Bali Sun» am Dienstag einen Sprecher des örtlichen Justizministeriums. Deshalb solle der schon länger angedachte Leitfaden nun so schnell wie möglich fertiggestellt werden.

Das «Good Tourist Guidebook» werde unter anderem eine Einführung in die balinesische Kultur und deren Bräuche geben, hiess es. Auch sollen die Tempeletikette sowie Kleider- und Benimmregeln rund um heilige Wahrzeichen wie Banyan-Bäume und bestimmte Berge erklärt werden.

Nackt an Banyan-Baum, oben ohne auf Vulkan

Hintergrund sind gleich mehrere Vorfälle in den vergangenen Wochen. Zuletzt musste eine Russin ausreisen, nachdem sie auf sozialen Netzwerken ein Foto gepostet hatte, auf dem sie sich nackt an einen berühmten Banyan-Baum in der Region Tabanan geschmiegt hatte. Diese Baumart wird von Hindus in aller Welt – darunter auch von den Balinesen – als heilig verehrt.

Zuvor musste ein anderer Tourist aus Russland das Land verlassen, nachdem er mit nacktem Oberkörper auf dem Vulkan Gunung Agung posiert hatte und das Foto ebenfalls online verbreitete. Für die Balinesen ist der rund 3100 Meter hohe Feuerberg der Sitz der Götter, vor allem von Shiva, der wichtigsten Gottheit des Hinduismus. Beide Touristen hatten sich für ihr Verhalten entschuldigt.

Der Gouverneur der «Insel der Götter», Wayan Koster, sagte zuletzt: «Bali lehnt Touristen nicht ab, solange diese die Bräuche und Normen respektieren, die hier herrschen.» Er hatte bereits angekündigt, eventuell Feriengästen das Mieten von Motorrollern verbieten zu wollen, weil diese immer wieder gefährliches Fahrverhalten zeigten und oft ohne Helm oder Führerschein unterwegs seien.

Instagram-Bild löst 2018 Diskussionen aus 

Die Diskussion um das Benehmen von Touristen auf Bali ist nicht neu. Ausgelöst wurde die Debatte im Jahr 2018 durch ein Bild einer dänischen Touristin, die auf einem Schrein im Puhur Lutur Batukaru Tempel sitzt. Das Foto ging viral. Der Schrein ist der wichtigsten Gottheit im balinesischen Hinduismus vorbehalten und hat eine grosse Bedeutung für die Gläubigen. Sich darauf zu setzen, gilt als höchst unangebracht und beleidigend.

Bali ist die einzige Insel Indonesiens die überwiegend hinduistisch geprägt ist. Der Glaube der Einwohner ist einzigartig, und dabei sehr komplex. Beim Besuch von Tempeln ist etwa ein Sarong (langer Rock für Männer und Frauen) meist Pflicht.

Touristen im Tempel Pura Puseh Desa Batuan. Foto: Carola Frentzen/dpa
Touristen im Tempel Pura Puseh Desa Batuan. Foto: Carola Frentzen/dpa
Keystone

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