Ein Hase im Angesicht der Schlange: Dramatische Bilder einer «Rettung, die nur stattfinden konnte, weil der Mensch das Säugetier erst in diese Lage gebracht hat. Woran man das erkennt? Was hilft, ist ein erster Blick...
... in den Kanal des Filmenden. Sind dort weitere entsprechende Videos zu sehen, die womöglich auch noch denselben Angreifer zeigen, ist die Sache klar. Andere Hinweise...
... liefert die Frage nach der natürlichen Umgebung: Halten sich die Arten wirklich da auf, wo sie gefilmt worden sind? Greifen sie einander in freier Natur tatsächlich an?
Weiter gilt es, sich die Tiere genau anzuschauen: Gibt es Zeichen von Misshandlungen wie Schnitten oder etwa gestutzten Flügeln? Welche Körpersprache zeigen sie vor, während und nach dem Angriff?
Video einer Fake-Rettung einer Schlange: World Animal Protection hat zwischen Oktober 2018 und Mai 2021 181 solcher Videos gefunden. Die 50 populärsten davon sind zusammen...
... 133.5 Millionen Mal geschaut worden und hat zu 13 Millionen Abos geführt. Im Zeitraum zwischen dem 26. März und 1. Juni 2021 sind 47 entsprechende Clips in Umlauf gekommen, die...
... 7 Millionen Mal geschaut worden sind und 2.7 Millionen Abos nach sich zogen. Im Bild: Pseudo-Rettung einer Katzenfamilie vor einer Schlange.
Inszenierte Tier-Rettungen
Ein Hase im Angesicht der Schlange: Dramatische Bilder einer «Rettung, die nur stattfinden konnte, weil der Mensch das Säugetier erst in diese Lage gebracht hat. Woran man das erkennt? Was hilft, ist ein erster Blick...
... in den Kanal des Filmenden. Sind dort weitere entsprechende Videos zu sehen, die womöglich auch noch denselben Angreifer zeigen, ist die Sache klar. Andere Hinweise...
... liefert die Frage nach der natürlichen Umgebung: Halten sich die Arten wirklich da auf, wo sie gefilmt worden sind? Greifen sie einander in freier Natur tatsächlich an?
Weiter gilt es, sich die Tiere genau anzuschauen: Gibt es Zeichen von Misshandlungen wie Schnitten oder etwa gestutzten Flügeln? Welche Körpersprache zeigen sie vor, während und nach dem Angriff?
Video einer Fake-Rettung einer Schlange: World Animal Protection hat zwischen Oktober 2018 und Mai 2021 181 solcher Videos gefunden. Die 50 populärsten davon sind zusammen...
... 133.5 Millionen Mal geschaut worden und hat zu 13 Millionen Abos geführt. Im Zeitraum zwischen dem 26. März und 1. Juni 2021 sind 47 entsprechende Clips in Umlauf gekommen, die...
... 7 Millionen Mal geschaut worden sind und 2.7 Millionen Abos nach sich zogen. Im Bild: Pseudo-Rettung einer Katzenfamilie vor einer Schlange.
Auf der Jagd nach Klicks und Werbegeldern bringen gewissenlose Social-Media-User Tiere in lebensgefährliche Situationen, um sie dann öffentlichkeitswirksam zu retten.
Ein Westlicher Kleiner Panda tollt im Zoo von Cincinnati durch den Schnee? 6,4 Millionen Views auf YouTube. Ein Büsi fährt im Hai-Kostüm auf einem Staubsauger-Roboter? 13 Millionen Views. Ein Schaf schreit wie ein Mensch? 36,2 Millionen Views. Und ein Beagle, der Artgenossen im Einkaufswagen durch die Gegend chauffiert? 234 Millionen Views.
Man mag solche Clips albern, lustig oder übergriffig finden. Fakt ist, dass Tiere in den sozialen Netzwerken ein dankbares Publikum haben. Die Popularität hat aber auch eine Kehrseite: Mit Blick auf Klicks und Werbegelder bringen Menschen Tiere in Not, nur um sie dann aus ihrer misslichen Lage befreien zu können.
Tierschützer kritisieren, dass Social-Media-Plattformen nicht genug gegen diesen Trend tun. Auch Schweizer Aktivisten kennen das Problem. «Es kommt darauf an, wie eindeutig die Inszenierung ist», beschreibt Sarah Ross vom Verein Vier Pfoten im SRF ihre Erfahrungen. «Ich habe aber schon viele Fälle erlebt, in denen ein Video innerhalb weniger Stunden nach der Meldung von der Plattform verschwunden war.»
Warum hat der Passant zufällig passendes Werkzeug dabei?
Die Social-Media-Anbieter verweisen auf Nachfrage des «Espresso»-Konsumentenmagazins auf ihre herrschenden Richtlinien. «Wir verbieten jedem, auf Facebook Inhalte zu teilen, bei denen Tiere verletzt, Gewalt an Tieren verherrlicht oder Tierleid zelebriert wird», teilt Facebook mit, während Youtube bekundet, dass «Inhalte, die eine inszenierte Tierrettung zeigen, bei der das Tierwohl gefährdet wird», verboten seien.
Woran erkennt man inszenierte Tier-Rettungen? Man stelle sich ein fragwürdiges Video eines eingeklemmten Kätzchens vor, dessen Kopf aus einem Rohr ragt, das im Beton steckt.
Wie konnte es dort hineingeraten? Warum hilft der Filmende dem Menschen nicht, der das Büsi herausholen will? Warum spricht der Rettende so ruhig und eloquent über sein Tun – und warum hat der vermeintliche Passant zufällig auch noch das passende Werkzeug dabei?
Organisationen wie World Animal Protection oder die Asia for Animals Coalition geben weitere Tipps, die du in der Bildergalerie findest.