Friedhof in Zürich freigelegt Skelette liegen nur einen halben Meter unter der Pflasterung

tcar

19.11.2024

Archäologen legen die Skelette vom entdeckten Friedhof in Zürich frei.
Archäologen legen die Skelette vom entdeckten Friedhof in Zürich frei.
Bild: Amt für Städtebau

Bei Leitungssanierungen in der Zürcher Altstadt hat die Stadtarchäologie zahlreiche Gräber des Grossmünster-Friedhofes freigelegt. Die Skelette lagen nur knapp einen halben Meter unter der Pflasterung.

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  • Die Stadtarchäologie in Zürich hat zahlreiche Gräber des früheren Grossmünster-Friedhofs freigelegt.
  • Die Überreste von insgesamt 84 bestatteten Personen konnten geborgen und dokumentiert werden.
  • Eine anthropologische Voruntersuchung der Skelette ist für 2025 geplant.

Sensationelle Funde auf dem Grossmünsterplatz in Zürich: Im Rahmen von Werkleitungssanierungen hat die Stadtarchäologie zahlreich Gräber eines Friedhofes freigelegt. Die Stadtarchäologie konnte im September und Oktober 2024 im 40 m langen, parallel zur Südwestfassade des Grossmünsters verlaufenden Leitungsgraben die Überreste von insgesamt 84 bestatteten Personen bergen und dokumentieren.

Der Friedhof wurde vom Mittelalter bis 1786 belegt. «Aussergewöhnlich war vor allem das Vorkommen von Ost-West sowie West-Ost ausgerichteten Skeletten. Traditionell wurden die Verstorbenen mit dem Kopf im Westen mit Blick gegen Osten bestattet», schreibt das «Amt für Städtebau.»

Archäologen legen die Skelette vom entdeckten Friedhof in Zürich frei.
Archäologen legen die Skelette vom entdeckten Friedhof in Zürich frei.
Bild: Amt für Städtebau

Die meisten Verstorbenen waren in gestreckter Rückenlage mit am Körper ausgestreckten oder vor dem Bauch überkreuzten Armen begraben worden. Auffällig die geringe Tiefe der zuoberst liegenden Bestattungen: Sie befanden sich nur knapp einen halben Meter unter der aktuellen Pflasterung. Bestattungsbeigaben wurden nicht entdeckt, der Friedhof wurde aber über eine lange Zeit dicht belegt.

Eine anthropologische Voruntersuchung der Skelette ist für 2025 geplant. Die Stadtarchäologie Zürich will für einen pietätvollen Umgang mit menschlichen Überresten sorgen.