Prostitution Gewalt gegen Sexarbeiterinnen in der Schweiz weit verbreitet

misc, sda

14.11.2024 - 10:00

Eine Sexarbeiterin in einem Etablissement im zürcherischen Schlieren. (Symbolbild)
Eine Sexarbeiterin in einem Etablissement im zürcherischen Schlieren. (Symbolbild)
Keystone

Eine neue Studie zeigt, dass die Stigmatisierung von Sexarbeit in der Schweiz zu häufigen Gewalterfahrungen führt.

Eine aktuelle Studie hat aufgedeckt, dass Sexarbeiterinnen in der Schweiz häufig Opfer von Gewalt werden. Diese Untersuchung, die im Auftrag der Organisation Procore durchgeführt wurde, basiert auf Interviews mit 24 Personen aus allen Sprachregionen des Landes.

Die Forscherinnen betonten bei einer Medienkonferenz in Bern, dass es sich um eine explorative und nicht repräsentative Studie handelt. Dennoch spiegeln die Ergebnisse ähnliche Erhebungen aus dem Ausland wider.

Ein alarmierendes Ergebnis der Studie ist, dass etwa 70 Prozent der Befragten von «Stealthing» berichteten, dem ungewollten Entfernen des Kondoms. Zudem gaben rund die Hälfte an, Diskriminierung, Beleidigungen oder Diebstähle von Geld oder persönlichen Gegenständen erlebt zu haben.

Die Organisation Procore argumentiert, dass nicht die Sexarbeit selbst, sondern deren gesellschaftliche Stigmatisierung die Ursache für diese Gewalt ist. In ihrem Communiqué spricht sich Procore gegen ein Verbot des Sexkaufs und die Bestrafung von Freiern aus, wie es in Ländern wie Schweden und Frankreich praktiziert wird. Sie betonen, dass in Ländern, in denen Sexarbeit legal ist, die Gewalt gegen Sexarbeiterinnen generell abnimmt.

misc, sda