In Montana vor GerichtRancher züchtet neue Riesenschafe – für Trophäenjäger
dpa
14.3.2024 - 06:30
In den USA steht ein Rancher vor Gericht, der illegalerweise eine neue, besonders grosse Schafsart gezüchtet haben soll, um die Tiere an private Jagdreviere zu verkaufen.
14.03.2024, 06:30
14.03.2024, 07:08
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In den USA steht ein Rancher vor Gericht, der illegalerweise eine neue, besonders grosse Schafsart gezüchtet haben soll, um die Tiere an private Jagdreviere zu verkaufen.
Der Viehzüchter wollte den Gerichtsdokumenten zufolge durch Kreuzung verschiedener Arten «Riesenschaf-Hybriden» schaffen.
Der Angeklagte und mindestens fünf weitere Personen verkauften die Tiere an Jagdreviere in Texas, wo Jäger gegen eine Gebühr in Gefangenschaft lebende Trophäentiere schiessen können.
Der 80-Jährige aus dem Bundesstaat Montana bekannte sich vor einem Bundesrichter in Great Falls des illegalen Handels mit Wildtieren und der Verschwörung zum Handel mit Wildtieren für schuldig. Auf beide Anklagepunkte stehen bis zu fünf Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 250'000 Dollar.
Den Gerichtsdokumenten zufolge fasste er seinen Plan im Jahr 2013. Ziel sei es gewesen, durch Kreuzung verschiedener Arten «Riesenschaf-Hybriden» zu schaffen, hiess es. Der Angeklagte und mindestens fünf weitere Personen verkauften die Tiere demnach an Jagdreviere in Texas, wo Jäger gegen eine Gebühr in Gefangenschaft lebende Trophäentiere schiessen können.
Der 80-Jährige erwarb zunächst biologisches Gewebe und den Hoden eines Marco-Polo-Argali-Schafs – männliche Exemplare dieser Riesenwildschafe können mehr als 135 Kilogramm wiegen und haben bis zu zwei Meter lange Hörner, was sie zu einer begehrten Beute mancher Jäger macht. Es handelt sich um eine besonders geschützte bedrohte Art. Gewebe und Hoden stammten von einem Jäger, der in Kirgisistan ein wildes Schaf erlegt hatte.
Damit war der Viehzüchter laut den Gerichtsdokumenten in der Lage, sich in einem Labor geklonte Embryonen zu beschaffen. Die Embryonen wurden später in ein Mutterschaf eingesetzt, woraus ein Marco-Polo-Argali-Schaf hervorging, das der Mann «Montana Mountain King» nannte. Das Sperma dieses Tiers wurde dann zur künstlichen Befruchtung anderer Mutterschafe verwendet. Einzelne Nachkommen des «Montana Mountain King» soll der Angeklagte für bis zu 10'000 Dollar verkauft haben.