Rekordzahl von Kletterern auf Mount EverestKommt es wieder zum Stau in der «Todeszone»?
tjnj/dpa
28.4.2023 - 11:12
Nie zuvor haben so viele Menschen eine Genehmigung dafür erhalten, den Mount Everest zu besteigen. Erst 2019 hatte ein Stau in der sogenannten «Todeszone» des Berges Schlagzeilen gemacht.
28.04.2023, 11:12
28.04.2023, 11:57
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Das Tourismusministerium von Nepal hat eine Rekordzahl an Genehmigungen für eine Besteigung des Mount Everest ausgestellt.
Erst 2019 war es zu einem Stau in der berüchtigten «Todeszone» gekommen. Dort kann sich der menschliche Körper nicht von den Strapazen des Aufstiegs erholen.
Die meisten der Bergsteiger*innen kommen aus dem Nachbarland China.
Jahr für Jahr reisen Menschen nach Nepal, um den Mount Everest zu erklimmen. Das Unterfangen ist nicht günstig: Expeditionen können bis zu 100'000 Franken kosten.
Mindestens 454 Bergsteiger*innen haben dieses Jahr eine Genehmigung für die Besteigung des welthöchsten Bergs bekommen. Das sei die höchste Anzahl an Genehmigungen, die je in einer Saison für den 8848 Meter hohen Berg ausgestellt wurde, teilte das zuständige Tourismusministerium in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu mit.
Die meisten Kletterer kommen aus China
Eine solche Genehmigung kostet 11'000 Dollar, also etwa 9800 Franken. Für die gesamte Expedition bezahlt eine Person in der Regel rund 40'000 bis knapp 100'000 Franken. Darin enthalten sind auch Beträge für Ausrüstung, Zelte, Inlandsflüge, Essen, Sauerstoffflaschen und ein einheimisches Helferteam.
Weiter gab das Ministerium an, dass in der derzeitigen Frühlingssaison bislang insgesamt 361 Bergsteiger und 93 Bergsteigerinnen aus 61 Ländern Genehmigungen erhalten hätten. Die meisten von ihnen kämen aus China (96) und den USA (87).
Die Frühlingssaison von April bis Juni zieht jeweils besonders viele Bergsteiger*innen an, da es dann das beste «Wetterfenster» für die Besteigung gibt. Die Zahl der beantragten und ausgestellten Genehmigungen dürfte noch steigen.
Keine Erholung in der «Todeszone» möglich
Im Jahr 2019, als Stau in der sogenannten «Todeszone» des Mount Everest Schlagzeilen machte, hatte das nepalesische Tourismusministerium 381 Genehmigungen ausgestellt. In der Todeszone auf über 8000 Metern baut der menschliche Körper ab und kann sich nicht erholen. Besonders der Hillary Step, eine etwa zwölf Meter hohe, über 70 Grad steile Felsstufe in der Todeszone, lässt Bergsteiger*innen nur langsam vorankommen.
Der Mount Everest liegt auf der Grenze zwischen Nepal und China. Besteigen kann man den Berg grundsätzlich von beiden Ländern aus. Doch seit 2019 ist es ausländischen Bergsteiger*innen nicht mehr möglich, aus China zu kommen.