Nationalgarde patrouilliertPlünderungen in Acapulco nach verheerendem Hurrikan
dpa/toko
28.10.2023 - 18:01
Der Hurrikan Otis richtete in der mexikanischen Küstenstadt schwere Verwüstungen an. Angesichts zahlreicher Plünderungen hat die Nationalgarde nun 1700 Beamte dorthin verlegt.
Keystone-SDA, dpa/toko
28.10.2023, 18:01
dpa/toko
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Nach dem verheerenden Hurrikan Otis kommt es in dem mexikanischen Badeort Acapulco vermehrt zu Plünderungen.
Die Nationalgarde hat nun 1700 Beamte dorthin verlegt.
Nationalgarde und Streitkräfte verteilten unterdessen Lebensmittel und Trinkwasser an Bedürftige.
Nach Behördenangaben kamen mindestens 27 Menschen ums Leben, weitere vier galten offiziell als vermisst.
«Otis» war als Hurrikan der höchsten Stufe 5 mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von fast 270 Kilometern pro Stunde und Böen von bis zu 330 Stundenkilometern auf die Küste Mexikos getroffen.
Angesichts zahlreicher Plünderungen nach Hurrikan «Otis» hat die Nationalgarde 1700 Beamte in den mexikanischen Badeort Acapulco verlegt. Die Einsatzkräfte bewachten Geschäfte, um die öffentliche Ordnung wieder herzustellen, wie die Nationalgarde am Samstag mitteilte. Laut einem Bericht der Zeitung «Milenio» errichteten die Gardisten zudem Strassensperren und kontrollierten Autos.
Medienberichten zufolge war es nach dem Durchzug von «Otis» in Acapulco zu zahlreichen Plünderungen gekommen. Dabei nahmen die Menschen nicht nur Lebensmittel und Trinkwasser mit, sondern auch Elektrogeräte und Luxusgüter. Der Arbeitgeberverband Coparmex rief die Behörden dazu auf, entschieden dagegen vorzugehen. «Die Tragödie, die die Menschen durchleben, darf nicht durch die ungerechtfertigten Plünderungen noch verschärft werden», hiess es in einer Stellungnahme.
Nationalgarde und Streitkräfte verteilten unterdessen Lebensmittel und Trinkwasser an Bedürftige. Einsatzkräfte setzten zudem die Aufräumarbeiten fort, beseitigten umgestürzte Bäume sowie Trümmer und räumten die Strassen frei.
«Otis» war als Hurrikan der höchsten Stufe 5 in der Nacht zum Mittwoch mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von fast 270 Kilometern pro Stunde und Böen von bis zu 330 Stundenkilometern auf die Küste getroffen. In nur zwölf Stunden hatte er sich von einem Tropensturm zu einem gefährlichen Hurrikan entwickelt. Über Land verlor er dann an Kraft und löste sich schliesslich auf.
Nach Behördenangaben kamen mindestens 27 Menschen ums Leben, weitere vier galten offiziell als vermisst. Viele Angehörige konnten allerdings bislang keinen Kontakt zu ihren Verwandten aufnehmen und veröffentlichten Suchaufrufe auf Facebook, Whatsapp und der Nachrichtenplattform X, ehemals Twitter.
Am Freitag starteten in Acapulco 14 Flüge, um gestrandete Touristen aus dem Katastrophengebiet auszufliegen, wie der Fernsehsender Foro TV berichtete. Zum Zeitpunkt des Sturms sollen rund 100'000 Urlauber in Acapulco gewesen sein.
Acapulco ist bekannt für seine Klippenspringer und Luxushotels. Auch bei Low-Budget-Touristen ist das Urlaubsziel beliebt. Einst stieg dort der internationale Jetset ab. Wegen der grassierenden Gewaltkriminalität kamen zuletzt allerdings immer weniger Touristen aus dem Ausland. Heute verbringen dort vor allem die Bewohner von Mexiko-Stadt ihre Ferien oder langen Wochenenden.
Die touristische Infrastruktur in der Region wurde durch den Sturm hart getroffen. «Otis» verwüstete Hotels, Restaurants, Diskotheken und Einkaufszentren in Acapulco. Ersten Schätzungen zufolge könnte der Sturm wirtschaftliche Schäden in Höhe von 15 Milliarden US-Dollar (14,2 Milliarden Euro) angerichtet haben.