Covid-Infektion endete tödlich Paul Alexander stirbt nach über 70 Jahren in der Eisernen Lunge

dmu

13.3.2024

Paul Alexander lebte über 70 Jahre lang in seiner Eisernen Lunge.
Paul Alexander lebte über 70 Jahre lang in seiner Eisernen Lunge.
Foto: X

Paul Alexander ist im Alter von 78 Jahren verstorben. Der Amerikaner wurde weltweit bekannt, weil er über 70 Jahre lang nur dank einer Eisernen Lunge atmen konnte.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Paul Alexander ist am Montag im Alter von 78 Jahren an einer Covid-Infektion gestorben.
  • Der Anwalt aus Texas lebte mehr als 70 Jahre in einer Eisernen Lunge, einer speziellen Atemhilfe.
  • Dabei handelt es sich um einen Metallzylinder, der mithilfe eines erzeugten Unterdrucks den Brustkorb des Patienten anheben kann.

Das Schicksal von Paul Alexander hat viele Menschen bewegt. Seit 1952 lebte er in einer Eisernen Lunge: ein Gerät, das es dem Amerikaner ermöglichte, zu atmen. Nur sein Kopf schaute aus der Metallröhre heraus.

Nun ist der Texaner verstorben, wie die britische Zeitung «The Sun» berichtet. Demnach verstarb er am Montag an einer Covid-Infektion. Paul Alexander wurde 78 Jahre alt. 

In der Eisernen Lunge herrscht ein Unterdruck. So kann die Maschine den Brustkorb des Patienten anheben, worauf Luft in dessen echte Lunge gesogen wird. Die Maschine gilt als eines der ersten klinischen Geräte, das ermöglichte, Menschen künstlich zu beatmen. Entwickelt wurde sie in den 1930er Jahren. In den 1960er Jahren beendeten die letzten Hersteller die Produktion.

Längst gibt es viel kleinere Beatmungsgeräte, die die Menschen mit sich herumtragen können. Dies wäre für Paul Alexander aber nicht möglich gewesen, da er vom Hals abwärts gelähmt ist. Dennoch hätte er auch längerfristig ausserhalb der Eisernen Lunge leben und beispielsweise in einem Rollstuhl sitzen können. 

Alexander wollte nicht aus Röhre

Doch Alexander wollte nicht raus aus seiner Röhre, wie er letzten Herbst in einem Podcast des «Guardians» erzählte. Er habe sich an dieses Leben gewöhnt. Vor allem wolle er nie wieder ein Loch im Hals, um atmen zu können. Der Luftröhrenschnitt ist die übliche Form, wie Menschen mit Atemlähmung mit Luft versorgt werden. 

Die Eiserne Lunge sei die einzige Maschine, die die natürliche Atmung durch das Heben und Senken des Brustkorbs imitiere, erklärte Alexander damals. Darum fühle er sich so am wohlsten. Durch eine spezielle Atemtechnik war es Alexander ausserdem möglich, die eiserne Lunge für ein paar Stunden zu verlassen. 

Letzte Woche wurde bekannt, dass Alexander nach einer Covid-Infektion notfallmässig in ein Spital eingeliefert werden musste.

Anm. d. Red.: In einer früheren Version dieses Artikels stand noch, dass Paul Alexander die eiserne Lunge niemals verlassen konnte. Das wurde inzwischen korrigiert.