Meilenstein im Alpinismus Sherpas schaffen erste Winterbesteigung des K2

dpa/toko

17.1.2021 - 12:03

Der nepalesische Bergsteiger Sona Sherpa auf dem Gipfel des K2 im pakistanischen Karakoram.
Der nepalesische Bergsteiger Sona Sherpa auf dem Gipfel des K2 im pakistanischen Karakoram.
Seven Summit Treks via AP/KEYSTONE

«Es ist vollbracht»: Ein Team nepalesischer Sherpas hat Alpinismus-Geschichte geschrieben und mit dem K2 die letzte Winterbesteigung eines Achttausenders geschafft. Überschattet wird die Nachricht durch den Todesfall eines spanischen Bergsteigers am selben Tag.

Zum ersten Mal in der Geschichte haben Bergsteiger den K2 im Winter bestiegen. Der 8611 Meter hohe Gipfel im Karakorum in Pakistan ist der zweithöchste Berg der Welt und gilt als extrem schwierig. «Ein Team von zehn nepalesischen Sherpas hat den K2 an diesem Nachmittag bestiegen», bestätigte der Sekretär des Alpinclubs von Pakistan (ACP), Karrar Haidri, der Deutschen Presse-Agentur. Sie seien um 01.00 Uhr Ortszeit (21.00 Uhr MEZ am Freitag) zum Gipfelsturm gestartet und hätten die Spitze um 16.56 Uhr erreicht.

Der K2 nahe der Grenze Pakistans zu China war bisher der einzige der 14 Achttausender der Welt, der noch nie im Winter erklettert wurde. Nun bereiten sich 50 Bergsteiger aus aller Welt in drei internationalen Expeditionen auf einen Winteranstieg vor.



Der K2 wurde 1954 zum ersten Mal bestiegen. Er gilt als weit anspruchsvoller als der knapp 8849 Meter hohe Mount Everest, der höchste Berg der Welt. Gründe sind unter anderem die steile Route und die Lawinengefahr. Bisher haben ihn nur rund 300 Menschen bestiegen. 2008 wurden elf Bergsteiger von einer Lawine getötet. Im Norden Pakistans erhebt sich auch der als «Killerberg» gefürchtete Nanga Parbat (8125 Meter), einst auch als «Schicksalsberg der Deutschen» bekannt.

Spanischer Bergsteiger tödlich verunglückt

Überschattet wird die Nachricht der erfolgreichen Besteigung von einem tragischen Todesfall. Beim Versuch, den K2 ebenso erstmals im Winter zu besteigen, ist der spanische Extrembergsteiger Sergi Mingote tödlich verunglückt. «Er wollte Geschichte schreiben (...) und ein tragischer Unfall setzte seinem Leben ein Ende», schrieb der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez auf Twitter.

Der Sekretär des Alpinclubs von Pakistan (ACP), Karrar Haidri, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag, Mingote sei etwa zur gleichen Zeit verunglückt. Er sei auf dem Weg zurück ins Basislager etwa 800 Meter tief gestürzt. «Ein Armeehubschrauber hat das Basislager erreicht, um den Körper des Bergsteigers zurückzubringen», sagte er weiter.

Der 49-jährige Mingote hatte laut seiner Homepage bereits zehn Achttausender bestiegen. Den Mount Everest bezwang er demnach von der Süd- und von der Nordseite und den K2 im Alleingang und ohne künstlichen Sauerstoff. Er hatte sich auch zum Ziel gesetzt, alle 14 Achttausender ohne Sauerstoff binnen 1000 Tagen zu besteigen.

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