Tödliches Schiffsunglück auf Donau Ungarische Polizei nimmt Kapitän von Flusskreuzer fest

sda/dmu

20.5.2024 - 13:53

Ein Abschnitt der Donau in Ungarn, nahe der Stadt Komárom.
Ein Abschnitt der Donau in Ungarn, nahe der Stadt Komárom.
Imago/Pond5 Images

In Ungarn hat ein Schiffsunglück auf der Donau zwei Tote gefordert, fünf Personen werden vermisst. Die Polizei hat nun den Kapitän des mutmasslich beteiligten Flusskreuzfahrtschiffs verhaftet.

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  • Bei einem Schiffsunglück auf der Donau in Ungarn sind am Samstag zwei Menschen ums Leben gekommen, fünf Personen werden noch vermisst.
  • Die Polizei vermutet, dass das Flusskreuzfahrtschiffs «MS Heidelberg» mit einem Motorboot zusammengestossen war.
  • Nun ist der Kapitän der «MS Heidelberg» festgenommen worden.
  • Das Schiff fährt unter Schweizer Flagge.

Nach einem Schiffsunglück auf der ungarischen Donau mit zwei Toten und fünf Vermissten hat die ungarische Polizei den Kapitän des mutmasslich beteiligten Flusskreuzfahrtschiffs festgenommen. Der Seemann werde der unterlassenen Hilfeleistung mit Todesfolge verdächtigt, teilte die Behörde am Montag auf ihrer Webseite mit.

Die Polizei geht davon aus, dass die «MS Heidelberg» am späten Samstagabend nahe Veröce, 50 Kilometer nördlich von Budapest, mit einem Motorboot zusammengestossen war.

Ein Passagier des Motorboots hatte sich schwer verletzt ans Ufer gerettet. Noch in derselben Nacht bargen Rettungskräfte die Leichen eines Mannes und einer Frau. Nach weiteren drei Männern und zwei Frauen, die sich in dem Boot befunden hatten, suchten Polizei und Rettungsmannschaften auch am Montag noch mit grossen Aufgeboten. Die Rettungsdienste schätzten die Chancen, sie noch lebend zu finden, minimal ein.

«MS Heidelberg» fährt unter Schweizer Flagge

Das Hotelschiff fuhr nach der mutmasslichen Kollision weiter. Die Polizei setzte es am Sonntag in der etwa 90 Kilometer entfernten Stadt Komarom fest. Am Rumpf des Schiffes waren Beschädigungen zu sehen. Nach eigenen Angaben vernahm die Polizei die Besatzungsmitglieder und die Passagiere des Kreuzfahrtschiffes. Zur Staatsbürgerschaft des festgenommenen Kapitäns machte sie keine Angaben.

Nach Medienberichten befand sich die «MS Heidelberg», die unter Schweizer Flagge fährt, auf dem Weg von Budapest nach Passau. An Bord des 110 Meter langen Hotelschiffs sollen sich 110 Passagiere aufgehalten haben.

Das Unglück weckte in Ungarn Erinnerungen an eine Schifffahrtskatastrophe, die sich im Mai 2019 auf der Donau in Budapest abgespielt hatte. Damals hatte ein Flusskreuzfahrtschiff ein kleines Ausflugsboot gerammt. Dabei waren die zwei ungarischen Besatzungsmitglieder des kleineren Schiffes sowie 27 südkoreanische Touristen ums Leben gekommen.

sda/dmu