Verhaftungen in Grossbritannien Fünffache Mutter stirbt bei Brazilian-Butt-Behandlung

Carlotta Henggeler

26.9.2024

Ein Anästhesist der Pyramiden-Klinik in Zürich bei den Vorbereitungen für eine Brustoperation.
Ein Anästhesist der Pyramiden-Klinik in Zürich bei den Vorbereitungen für eine Brustoperation.
Keystone

In England ist eine junge Mutter nach einer Brazilian-Butt-Lift-Operation gestorben. Zwei Personen wurden wegen des Verdachts auf Totschlag festgenommen.

Carlotta Henggeler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Britin Alice Webb hat sich in der englischen Stadt Gloucester einer Brazilian-Butt-Lift-Behandlung in einem Kosmetikstudio unterzogen.
  • Danach hat sich die 33-jährige Mutter unwohl gefühlt und die Ambulanz alarmiert. 
  • Webb ist am Dienstagmorgen im Gloucestershire Royal Hospital gestorben. Die Justizbehörden haben zwei Männer wegen Verdachts auf Totschlag festgenommen, berichten englische Medien.  

Die Britin Alice Webb hat sich in einem Beautystudio im britischen Gloucester einer Brazilian-Butt-Lift-Behandlung unterzogen.

Zu Hause angekommen, hat sich die fünffache Mutter unwohl gefühlt. Die Ambulanz hat die Mitarbeiterin eines Kosmetikgeschäfts ins Gloucestershire Royal Hospital eingeliefert. Dort verstarb die 33-Jährige am frühen Dienstagmorgen, berichten verschiedene britische Medien, darunter «bbc.co.uk».

Die Polizei von Gloucestershire erklärte, Alice Webb sei am Montagmorgen vom Rettungsdienst alarmiert worden, und eine Untersuchung wurde daraufhin eingeleitet. Die Untersuchung des Todesfalls läuft. 

Die beiden festgenommenen Personen wurden inzwischen auf Kaution freigelassen.

Alice Webb ist erster Todesfall

Die britische Organisation Save Face, ein nationales Register akkreditierter Anbieter von nicht-chirurgischen kosmetischen Behandlungen, erklärte, dass dies der «erste Fall eines Todes durch ein nicht-chirurgisches BBL im Vereinigten Königreich» sei.

Die Behandlung zielt darauf ab, das Füdli grösser, runder oder angehoben wirken zu lassen, indem Fett oder Hautfüller in das Gesäss injiziert wird, um die Grösse oder Form zu verändern.

Obwohl nicht-chirurgische BBLs im Vereinigten Königreich nicht illegal sind, untersagte der Stadtrat von Wolverhampton im letzten Jahr einem Unternehmen die Durchführung des Verfahrens, nachdem Risiken wie Blutgerinnsel, Sepsis und das Absterben von Körpergewebe festgestellt wurden.

Fünf lokale Behörden in Essex und Glasgow folgten diesem Beispiel und haben bestimmten Unternehmen in ihrem Gebiet die Durchführung von flüssigen BBLs verboten.

Die Direktorin von Save Face, Ashton Collins, erklärte, dass die Organisation 500 Frauen unterstützt habe, die Komplikationen nach dem Eingriff erlitten hätten. Ashton Collins sagte: «Flüssige BBL-Verfahren sind eine Gefahr. Sie werden in den sozialen Medien als ‹risikofrei› und ‹günstiger› im Vergleich zur chirurgischen Alternative beworben, was nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein könnte.»

Save Face kritisierte nicht-medizinische Anbieter, die flüssige BBLs durchführen, da diese oft nicht in der Lage seien, Komplikationen ihrer Kunden zu erkennen und zu behandeln und Abszesse sowie Gewebsnekrosen häufig als Prellungen fehlinterpretierten.


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