Glutofen statt Ferienparadies «Das Schlimmste liegt noch vor uns»

dpa/tjnj

19.7.2023

Hitze plagt Touristen-Hotspots in Südeuropa

Hitze plagt Touristen-Hotspots in Südeuropa

Eine weitere grosse Hitzewelle hat das Mittelmeer fest im Griff – und bringt vielerorts vor allem Touristen, die solche Temperaturen nicht gewohnt sind, an ihre Grenzen.

19.07.2023

Auf Mallorca ist es so heiss wie nie, in Marseille dürfen Menschen wegen der Temperaturen umsonst ins Schwimmbad. Und ein griechischer Meteorologe glaubt: Der Höhepunkt der Hitzewelle steht Südeuropa erst noch bevor.

dpa/tjnj

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Südeuropa leidet noch immer unter einer starken Hitzewelle.
  • Auf der spanischen Insel Mallorca wurden Rekordtemperaturen erreicht. Nordöstlich der Hauptstadt Palma wurden knapp 44 Grad gemessen.
  • In der südfranzösischen Stadt Marseille wurde der Eintritt in die Schwimmbäder der Stadt erlassen. 
  • Ein griechischer Meteorologe glaubt, dass der Höhepunkt der Hitzewelle noch lange nicht erreicht ist.

Die dritte Hitzewelle des Sommers hat Südeuropa weiterhin fest im Griff. In Spanien hat sie der Insel Mallorca gleich mehrere Temperaturrekorde beschert. In acht Gemeinden und Ortschaften war es am Dienstag so heiss wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen, wie der nationale Wetterdienst Aemet mitteilte.

Der höchste Wert wurde von Aemet auf Mallorca aus Sa Pobla rund 40 Kilometer nordöstlich der Insel-Hauptstadt Palma gemeldet: 43,9 Grad. Das seien 0,9 Grad über dem bisherigen Höchstwert aus dem Jahr 1983, hiess es.

Im Norden und Osten Mallorcas galt am Dienstag Alarmstufe Rot. Im Westen und im Süden, wo sich Palma und die deutsche Urlauberhochburg S’Arenal mit dem berühmten Ballermann befinden, war das Klima etwas erträglicher. Am Flughafen von Palma unweit des Ballermanns wurden laut Aemet zum Beispiel 36,5 Grad gemessen.

45,4 Grad im Nordosten Spaniens

Der landesweit höchste Wert wurde derweil am Dienstag mit 45,4 Grad in Figueres im Nordosten des Landes registriert. Das sei die höchste Temperatur, die seit Beginn der Erfassungen in Katalonien gemessen worden sei, betonte Aemet.

Am Mittwoch galt noch in neun der insgesamt 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens Alarmstufe Orange oder Gelb. Die Hitzewelle soll spätestens am Donnerstag zu Ende gehen.

Marseille: Umsonst ins Schwimmbad

 Im südfranzösischen Marseille können Menschen seit Mittwoch kostenlos die städtischen Schwimmbäder besuchen. Bürgermeister Benoît Payan schrieb auf Twitter, freien Eintritt solle es bis zum Ende der Hitzeperiode geben, dem Sender France Bleu zufolge mindestens bis Freitag.

In Marseille wurden am Mittwoch Temperaturen bis zu 36 Grad erwartet. Auch am Donnerstag könnte es noch einmal fast genauso heiss werden. Für die Küstenstadt sowie weitere Gebiete im Südosten Frankreichs gilt ebenfalls die hohe Hitze-Warnstufe Orange.

In Griechenland haben Feuerwehrleute am Mittwoch den dritten Tag in Folge gegen drei grosse Feuerfronten angekämpft. Für die Waldbrände westlich von Athen konnte die Feuerwehr keine Entwarnung geben, wie ein Sprecher der Behörde am Mittwochmorgen sagte.

Brandgefahr in Griechenland

Zudem brannte es auf der Ferieninsel Rhodos; dort stand ein Waldgebiet von rund 30 Hektar in Flammen. Häuser oder Ortschaften waren jedoch zunächst nicht bedroht.

Hitze in Griechenland – Kampf gegen Waldbrände

Hitze in Griechenland – Kampf gegen Waldbrände

Hunderte Feuerwehrleute kämfpen in Griechenland gegen Waldbrände in der Nähe von Athen und auf der Ferieninsel Rhodos. Der Wetterdienst rechnet in den kommenden Tagen mit Temperaturen von bis zu 44 Grad Celsius.

19.07.2023

Der griechische Meteorologe Theodoros Giannaros vom Nationalen Observatorium Athen hat indes am Mittwoch vor einer Verschlimmerung der Lage gewarnt. Am morgigen Donnerstag werde «das Brandrisiko vielleicht etwas sinken, aber am Wochenende wird es wieder sehr hoch sein», sagte Giannaros mit Blick auf die angekündigte neue Hitzewelle im Staatssender ERT.

Das fatale Phänomen bezeichnete der auf Wetter und Brände spezialisierte Meteorologe mit «Heiss – Trocken – Windig». Er fühle sich an die klimatischen Bedingungen des Jahres 2021 erinnert, als in Griechenland viele Zehntausende Hektar Wald und Vegetation verbrannten, sagte Giannaros dem Sender und prognostizierte: «Das Schlimmste liegt noch vor uns.»