Eltern in Beverly-Hills-Villa erschossenMenendez-Brüder sollen Chance auf Haftentlassung bekommen
dpa/dor
25.10.2024 - 06:08
Die Geschichte der Menendez-Brüder lieferte die Vorlage für eine Netflix-Serie. Vor mehr als 35 Jahren soll das Duo aus Habgier seine Eltern getötet haben. Die Brüder behaupten bis heute: aus Angst. Nun könnte es zu einer entscheidenden Wende in dem Fall kommen.
DPA, dpa/dor
25.10.2024, 06:08
25.10.2024, 08:54
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Für die Morde an ihren Eltern im Jahr 1989 könnten die Brüder Erik und Lyle Menendez auf Empfehlung der Staatsanwaltschaft nun ein neues Strafmass erhalten.
Der Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles County, George Gascón, gab am Donnerstag bei einer Pressekonferenz bekannt, dass sein Büro eine neue Strafe von 50 Jahren bis lebenslänglich vorschlagen werde.
Da diese zum Zeitpunkt der Verbrechen unter 26 Jahre alt waren, könnten sie sofort auf Bewährung entlassen werden.
Die Brüder waren wegen der Erschiessung ihrer Eltern Jose und Kitty Menendez im Jahr 1996 zu lebenslanger Haft ohne Bewährungsmöglichkeit verurteilt worden.
Der damals 21-jährige Lyle und der damals 18-jährige Erik gaben die tödlichen Schüsse zu.
Sie erklärten aber, sie hätten befürchtet, dass ihre Eltern sie töten wollten, um zu verhindern, dass der langjährige sexuelle Missbrauch an den Brüdern durch den Vater bekannt werde.
Für die Morde an ihren Eltern im Jahr 1989 könnten die Brüder Erik und Lyle Menendez auf Empfehlung der Staatsanwaltschaft nun ein neues Strafmass erhalten. Der Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles County, George Gascón, gab am Donnerstag bei einer Pressekonferenz bekannt, dass sein Büro eine neue Strafe von 50 Jahren bis lebenslänglich vorschlagen werde. Da diese zum Zeitpunkt der Verbrechen unter 26 Jahre alt waren, könnten sie sofort auf Bewährung entlassen werden.
«Ich bin zu einem Punkt gekommen, an dem ich glaube, dass eine erneute Verurteilung nach dem Gesetz angemessen ist», sagte Gascón. Einige Mitglieder seines Büros seien allerdings gegen die Empfehlung. Gascón sagte, er habe die finale Entscheidung erst kurz vor der Pressekonferenz getroffen. Die Staatsanwaltschaft wird den Antrag am Freitag einreichen, und eine Anhörung vor einem Richter könnte schon im November stattfinden.
Die Brüder waren wegen der Erschiessung ihrer Eltern Jose und Kitty Menendez im Jahr 1996 zu lebenslanger Haft ohne Bewährungsmöglichkeit verurteilt worden. Der damals 21-jährige Lyle und der damals 18-jährige Erik gaben die tödlichen Schüsse zu. Sie erklärten aber, sie hätten befürchtet, dass ihre Eltern sie töten wollten, um zu verhindern, dass der langjährige sexuelle Missbrauch an den Brüdern durch den Vater bekannt werde. Die Staatsanwaltschaft gelangte damals zu der Einschätzung, es gebe keine Beweise für einen Missbrauch. Das Brüderpaar sei auf das millionenschwere Vermögen der Eltern aus gewesen.
Die Grossfamilie der Brüder plädiert für ihre Freilassung und argumentiert, dass sie in der heutigen Zeit nicht zu lebenslanger Haft verurteilt worden wären. Einige Familienmitglieder, darunter ihre Tante Joan Andersen VanderMolen, reisten zur Pressekonferenz, um Unterstützung zu zeigen. Anamaria Baralt, eine Nichte von Jose Mendez, bezeichnete die Entscheidung des Staatsanwalts als mutig und notwendig. «Lyle und Erik können endlich damit beginnen, das Trauma ihrer Vergangenheit zu überwinden.» Nicht alle Familienmitglieder unterstützen die Wiederaufnahme des Verfahrens. Die Anwälte von Milton Andersen, Bruder von Kitty Menendez, forderten das Gericht auf, die ursprüngliche Strafe beizubehalten.
Laurie Levenson, Professorin für Strafrecht an der Loyola Law School in Los Angeles, warnte, dass der Richter die Empfehlung zur Wiederaufnahme des Verfahrens nicht einfach absegnen werde.
Der Fall hat durch die Netflix-Serie «Monsters: Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez» neue Aufmerksamkeit erlangt.