«Meine Stadt ist weg» Tornado fordert in Mississippi viele Tote

dpa

25.3.2023 - 15:43

Beamte durchsuchen die Trümmer eines Diner-Restaurants in Rolling Fork nach Opfern. 
Beamte durchsuchen die Trümmer eines Diner-Restaurants in Rolling Fork nach Opfern. 
Bild: Keystone

Ein heftiger Tornado hat im US-Bundesstaat Mississippi ein Trümmerfeld hinterlassen. In der Stadt Rolling Fork ist kein Stein auf dem anderen geblieben – mehr als 20 Personen sind gestorben.

25.3.2023 - 15:43

Heftige Stürme und ein Tornado haben im südlichen US-Bundesstaat Mississippi mindestens 23 Menschen das Leben gekostet und eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Dutzende Menschen seien verletzt worden, teilte der örtliche Katastrophenschutz am frühen Samstagmorgen (Ortszeit) mit. «Leider werden sich diese Zahlen voraussichtlich ändern», schrieb die Behörde weiter. Tausende Menschen waren in dem südlichen Bundesstaat ohne Strom.

Mindestens ein Tornado sei durch den Bundesstaat gefegt, bestätigte der Nationale Wetterdienst. Dieser habe Schäden in den Städten Silver City und Rolling Fork verursacht, schrieb die Behörde. Medien zufolge hat er eine rund 130 Kilometer lange Spur der Verwüstung hinterlassen. In US-Medien waren auch Berichte über weitere Tornados zu lesen, einige kamen demnach aus dem benachbarten Bundesstaat Alabama.

Ganze Stadtteile sind dem Erdboden gleichgemacht 

Die Stürme in dem Bundesstaat fegten Medienberichten zufolge Dächer von Häusern, rissen Bäume aus, beschädigten Stromleitungen und machten einige Stadtteile fast dem Erdboden gleich.

Rund 100'000 Kunden in Mississippi und den benachbarten Staaten Tennessee und Alabama waren am frühen Samstagmorgen ohne Strom, meldete die Seite «poweroutage.us». Auf TV-Bildern waren zahlreiche zerstörte Häuser zu sehen. Angaben zum Alter der Opfer gab es zunächst nicht. Rettungs- und Bergungskräfte seien im Einsatz, teilte der Katastrophenschutz weiter mit.

«Wir werden zurückkommen»

«Meine Stadt ist weg. Aber wir werden widerstandsfähig sein und wir werden zurückkommen», sagte der Bürgermeister von Rolling Fork, Eldridge Walker, im US-Fernsehen. Völlige Verwüstung sei alles, was er sehe, wenn er von rechts nach links schaue.

Als die Sturmwarnung kam, hätten er und seine Frau Deckung gesucht, sagte der Bürgermeister weiter. Sie hätten sich in der Badewanne ihres Hauses aufgehalten, um sich zu schützen. Auch ein Anwohner der Stadt berichtete CNN von heftigen Zerstörungen. «So etwas habe ich noch nie gesehen», sagte Brandy Showah. «Das war eine grossartige Kleinstadt – und jetzt ist sie weg.»

Warnung vor einer Serie von Tornados

Mississippi gilt als ärmster Bundesstaat der USA. In Rolling Fork mit seinen rund 2000 Einwohnerinnen und Einwohnern leben zahlreiche Menschen in ausgebauten Wohnwagen. Die Kleinstadt mit ihrer überwiegend schwarzen Bevölkerung liegt der «New York Times» zufolge unter der Armutsgrenze des Landes. Örtliche Medien berichteten, dass in dem Ort ein Krisenzentrum eingerichtet worden sei. Dort gebe es Betten, Wasser, sanitäre Anlagen und medizinische Unterstützung.

Die Behörden hatten für Freitagabend (Ortszeit) Warnungen vor einer Serie von Tornados in der Region veröffentlicht. Auch für das Wochenende warnte der Wetterdienst in Mississippi vor weiteren Schauern und Gewittern. Es müsse mit Windböen sowie Hagel in Golfballgrösse gerechnet werden. Auch weitere Tornados seien möglich.

Stürme und Überschwemmungen: extreme Wetterbedingungen halten Kalifornien in Atem

Stürme und Überschwemmungen: extreme Wetterbedingungen halten Kalifornien in Atem

Zwischen Los Angeles und San Francisco kam es in dieser Woche zu Überschwemmungen, bei L.A. wurde am Mittwoch ein Tornado gesichtet. In den Bergen bei San José hinterliess ein Sturm eine Schneise der Verwüstung.

25.03.2023

dpa