Wie durch ein Wunder überlebt Über 14 Jahre Haft gefordert – Mann steuerte mit entführter Ehefrau über Klippe

Carsten Dörges

2.11.2023

Mit dem Auto ist ein Mann über eine Felswand mit seiner entführten Frau gesteuert. (Symbolbild) 
Mit dem Auto ist ein Mann über eine Felswand mit seiner entführten Frau gesteuert. (Symbolbild) 
Bild: KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Eine unglaubliche Tat: Ein Mann entführt seine Frau und steuert mit ihr im Auto über eine Klippe im Kanton Neuenberg. Jetzt steht er vor Gericht. 

Carsten Dörges

2.11.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein Mann entführt im Kanton Neuenburg seine Frau und steuert mit ihr eine Klippe herunter.
  • Der Mann soll davon überzeugt gewesen sein, dass seine Frau ihn von einer Hexe mit einem Todesfluch belegt hat.
  • Die Staatsanwaltschaft fordert 14 Jahre und sieben Monate Haft für den Mann.

Diese Tat hat die ganze Schweiz geschockt: Ein 54-jähriger Mann hatte in La Chaux-de-Fonds NE im Februar 2022 seine von ihm getrennt lebende 53-jährige Ehefrau im Auto entführt und den Wagen dann absichtlich über eine Klippe am Aussichtspunkt beim Hotel Les-Roches-de-Moron gesteuert. Das Auto kam etwa 100 Meter unterhalb dank einiger Bäume zum Stillstand. Die Eheleute erlitten schwere Knochenbrüche, der Mann musste auf die Intensivstation.

Wie «20 Minuten» berichtet, beantragte die Staatsanwaltschaft 14 Jahre und sieben Monate Haft für den Mann. Dies ist verbunden mit einer Verwahrung und einem Landesverweis von 15 Jahren. Der Anwalt der Söhne der Frau, die als Nebenkläger auftreten, zeigte sich erleichtert darüber, dass eine Verwahrung beantragt wurde. «Wenn wir ihn heute freilassen, wird er es sicher wieder tun», sagte er.

Mit Todesfluch belegt

Die Frau habe 20 Jahre in «einer angespannten Situation» mit Drohungen und Gewalt gelebt, wie der Staatsanwalt sagte. Die Staatsanwaltschaft lässt den anfänglichen Vorwurf des versuchten Mordes fallen und plädiert auf versuchte vorsätzliche Tötung.

Die Verteidiger bringen den psychologischen Zustand des Angeklagten als strafmildernd ein. Der Mann soll davon überzeugt gewesen sein, dass seine Frau ihn von einer Hexe mit einem Todesfluch belegt hat. Bei der Tat war der Mann alkoholisiert, wie die Polizei damals feststellte.