Luxusjacht kentert vor Küste Siziliens
Such- und Rettungsmassnahmen dauerten am Montag vor Sizilien an, nachdem laut italienischer Küstenwache ein 56 Meter langes Segelboot, das in Grossbritannien registriert war, mit 22 Personen an Bord kurz vor Sonnenaufgang gesunken war.
19.08.2024
Überrascht von einem Tornado: Die 56 Meter lange Luxussegeljacht «Bayesian» ist vor der Küste Siziliens gesunken. Ein Mensch ist dabei ums Leben gekommen. Die Behörden suchen noch nach sechs Vermissten.
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- Beim Untergang einer Segeljacht vor Sizilien ist am Montag mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Sechs Personen werden vermisst.
- Das Boot sank den Angaben zufolge gegen 5 Uhr am Morgen vor dem Hafen von Porticello. Medien berichteten von einem heftigen Sturm in der Region in der Nacht.
- Helikopter und Schiffe der Küstenwache und der Feuerwehr sind im Einsatz, um nach den Vermissten zu suchen.
- Eine Mutter an Bord konnte ihr Kleinkind mit letzter Kraft über Wasser halten.
Sie war 56 Meter lang und gehörte zu den teuersten Segeljachten der Welt: Jetzt ist die «Bayesian» vor der Küste Siziliens gesunken. Mindestens ein Mensch ist dabei ums Leben gekommen, sechs weitere werden vermisst.
Das Schiff lag nahe Porticello vor Anker, als es von einem Tornado überrascht wurde. Laut einer Mitteilung der italienischen Küstenwache ist die unter britischer Flagge fahrende «Bayesian» am frühen Morgen gegen 5 Uhr nach einem starken Sturm gesunken. Bei den zunächst sieben Vermissten handelte es sich um vier Briten, zwei US-Bürger und einen Kanadier.
Taucher entdeckten später im Innern der in 50 Metern Tiefe liegenden Jacht eine Leiche, die aber noch nicht geborgen worden sei. 15 Besatzungsmitglieder und Passagiere der «Bayesian» konnten gerettet werden.
Während des Unglücks spielten sich laut Augenzeugenberichten chaotische Szenen im Wasser ab. Eine der Überlebenden, eine Britin namens Charlotte, berichtete der Zeitung «La Repubblica» sie habe ihre einjährige Tochter im Wasser kurzzeitig aus den Augen verloren, es dann aber geschafft, sie über den Wellen zu halten. «Alles war dunkel. Im Wasser konnte ich meine Augen nicht offen halten. Ich rief um Hilfe, aber um mich herum hörte ich nur die Schreie der anderen.»
«Britischer Bill Gates» unter den Vermissten
Zum Unglückszeitpunkt seien laut Küstenwache zehn Besatzungsmitglieder und zwölf Passagiere an Bord der Luxusjacht gewesen. Acht der Geretteten wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Rettungshelfer suchten in der Umgebung des gesunkenen Schiffes nach den Vermissten, Hubschrauber unterstützten die Aktion aus der Luft.
Wie britische Medien übereinstimmend berichteten, handelt es sich bei einem der Vermissten um den Tech-Unternehmer Mike Lynch. Ihm soll die gesunkene Luxusjacht «Bayesian» gehören. Der vermisste Tech-Tycoon wird von Boulevardmedien in seiner Heimat als «britischer Bill Gates» bezeichnet. Der 59-Jährige ist Mitgründer der Softwarefirma Autonomy, die 2011 für elf Milliarden Pfund (aktuell 12,3 Milliarden Franken) an den US-Konzern Hewlett Packard verkauft wurde.
Italienische Medien berichteten, die Jacht sei in eine Wasserhose geraten, einen Tornado über dem Meer. Die Überlebenden wurden von der Besatzung eines anderen Schiffes, das unter niederländischer Flagge fuhr, an Bord genommen. Der deutsche Kapitän schilderte italienischen Medien den Moment des Unglücks: «Zuerst kippte das Boot auf die Seite, und innerhalb weniger Minuten war es gesunken. Es ging alles sehr schnell.»
Die «Bayesian» wurde laut der Nachrichtenwebsite «TGCom24» 2008 in der Toskana gebaut und 2020 überholt. Sie verfügt über einen 75 Meter hohen Mast aus Aluminium und eine Segelfläche von knapp 3000 Quadratmetern.
Mit Agenturmaterial.