Angestellte protestieren Kunstmuseum Winterthur entfernt Foto von einem nackten Mädchen

Im Kunstmuseum Winterthur wurde ein Foto von einem nackten Mädchen entfernt. Angestellte hatten dagegen protestiert und es als Kinderpornografie bezeichnet.

Im Kunstmuseum Winterthur wurde noch vor der Vernissage eine Fotografie von Richard Prince aus dem Jahr 1983 entfernt. Dies, nachdem Mitarbeiterinnen es als Kinderpornografie bezeichnet hatten, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt. 

Auf dem Foto ist Brooke Shields zu sehen, eine 10-jährige US-amerikanische Schauspielerin. Sie steht nackt in einer Badenwanne, ist geschminkt und die Frisur erinnert an die Aufmachung einer Disco-Queen aus den 1970er-Jahren. 

Die ursprüngliche Aufnahme machte der Fotograf Garry Gross im Jahr 1975 für die Zeitschrift «Playboy». Richard Prince machte acht Jahre später dann ein eigenes Foto davon und stellte es in einen vergoldeten Bilderrahmen. Das Werk nannte er dann «Spiritual America».

Die «NZZ am Sonntag» schreibt, dass das Werk auf die «moralische Verlogenheit eines konservativen Amerika während der Präsidentschaftsjahre von Ronald Reagan» aufmerksam.

In Winterthur sollte das Foto in der laufenden Ausstellung von sogenannten Readymades gezeigt werden. Dabei handelt es sich um bereits vorhandene Gegenstände, die zum Kunstwerk ernannt werden.

Das Werk war oft Gegenstand von Kontroversen

«Spiritual America» war oft Gegenstand von Kontroversen. 2009 war es nach Protesten aus der Tate Modern in London entfernt worden. 2014 fotografierte Prince sein Werk ein weiteres Mal mit dem iPhone und stellte das Foto auf Instagram. Daraufhin wurde sein Account gesperrt, wie die Zeitschrift «Vulture» berichtete.

Brooke Shields hat nie gegen das Foto protestiert und sich später als 40-Jährige in ähnlicher Pose von Richard Prince ablichten lassen – in knappem Bikini vor einem schweren Motorrad.