Ohne öffentliche Ausschreibung Cassis befördert Parteifreund in 270'000 Franken-Job

Sven Ziegler

7.10.2024

Jacques Gerber, zusammen mit Ignazio Cassis. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Jacques Gerber, zusammen mit Ignazio Cassis. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
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Jacques Gerber ist der neue Ukraine-Delegierte des Bundesrats. Doch seine Wahl wirft Fragen auf. 

Sven Ziegler

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  • Jacques Gerber ist der neue Ukraine-Delegierte des Bundesrats.
  • Doch seine Wahl wirft Fragen auf. Gerber kam ohne öffentliche Ausschreibung an den Job. 
  • Gerber soll in seiner neuen Position die Ukraine im Rahmen eines 5-Milliarden-Franken-Hilfsprogramms bis 2036 unterstützen.

Jacques Gerber wird ab dem 1. Januar 2025 als Ukraine-Delegierter eingesetzt – jedoch ohne öffentliche Ausschreibung, wie der Blick berichtet.

Für den Noch-Regierungsrat des Kantons Jura wartet ein Jahressalär von 270'000 Franken. Doch obwohl die Stelle öffentlich hätte ausgeschrieben werden müssen, ist dies nicht geschehen.

Aus der internen Korrespondenz geht laut dem Blick hervor, dass das Eidgenössische Personalamt darauf drängte, die Stelle öffentlich auszuschreiben. «Hinweisen möchte ich Dich darauf, dass die Stelle öffentlich ausgeschrieben werden müsste», so eine Beamtin laut dem Blick.

«Hohe Dringlichkeit»

Die Bundesräte Ignazio Cassis und Guy Parmelin hätten sich gegen eine öffentliche Ausschreibung entschieden – und vergaben den Job an Gerber, der genau wie Cassis FDP-Mitglied ist. 

Das Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) sagt gegenüber dem Blick: «Die Stelle wurde aufgrund der hohen Dringlichkeit sowie der Tatsache, dass die Stelle befristet ist, per Einladungsverfahren besetzt.» Der Bundesrat sei über das Vorgehen informiert worden.

Der Bundesrat plant, die Ukraine bis 2036 mit fünf Milliarden Franken zu unterstützen, und sieht in Gerber die richtige Wahl für diese Aufgabe.