Zum Fressen gernKatze oder Kiwi? — Neuseeland muss sich entscheiden
Christoph Sator, dpa
16.12.2019
Auf ihren Kiwi — einen ziemlich schrägen Vogel — sind die Neuseeländer mächtig stolz. Aber irgendwann werden sie sich wohl entscheiden müssen zwischen Nationalvogel und liebstem Haustier. Denn Katzen haben Kiwis zum Fressen gern.
Die Insel Kapiti muss für den Kiwi, Neuseelands Nationalvogel, ziemlich nahe dran sein am Paradies. Die letzte Ratte verendete hier 1996 an einem giftigen Köder. Das letzte Opossum wurde 1986 erschossen. Die letzte Katze starb bereits 1935. Auf der kleinen Insel vor der Hauptstadt Wellington hat der Kiwi seit bald einem Vierteljahrhundert keine natürlichen Feinde mehr. Auf Kapiti leben nun wieder 1400 Exemplare. Einstmals waren es 5.
Die Insel soll nun zum Vorbild fürs ganze Land werden. Plan ist, den Staat mit seiner einzigartigen Vogelwelt bis ins Jahr 2050 «predator free» zu machen. Wörtlich übersetzt: frei von Raubtieren. Die Aktion soll dazu führen, dass es im gesamten Land keine Vogelkiller wie Ratten oder Hermeline mehr gibt. In Neuseeland lebten vor Ankunft des Menschen abgesehen von Fledermäusen und Robben keine Säugetiere. Daher mussten sich die Vögel nicht auf diese Feinde einstellen, einige können gar nicht fliegen.
Was aber geschieht nun mit Haustieren, für die Vögel ebenfalls kein Tabu sind? Vor allem: Was passiert mit Hauskatzen? Davon gibt es in Neuseeland — ein Land mit nicht einmal 5 Millionen Einwohnern — 1,4 Millionen. Zum Vergleich: An Kiwis existieren von ehemals vielen Millionen nur noch 68 000. Und dann geht es bei der «Agenda 2050» auch noch um etliche andere einheimische Vogelarten, die ebenfalls stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind.
Der Kiwi ist der Star
Aber natürlich ist der Kiwi der Star. Die meisten Neuseeländer — die sich selbst gern «Kiwis» nennen — haben noch nie einen in freier Natur gesehen. Das liegt auch daran, dass er ein ziemlich schräger Vogel ist: flugunfähig, so gut wie blind und fast nur nachts aktiv. Den Tag verbringt er am liebsten in selbstgegrabenen Höhlen.
Auf Kapiti gibt es ein ganzes System von Verstecken. Dorthin geht Manaaki Barrett mit Touristen, wenn es dunkel geworden ist. «Zu 75 Prozent sieht man auch einen», sagt er. Ein ordentliches Foto bekommt kaum jemand hin. Blitzlicht ist strikt verboten. Die ohnehin sehr scheuen Kiwis werden dann völlig verrückt.
Lee Barry ist auf der Insel eine von zwei staatlichen Rangern. Zu ihrem Job gehört auch die Kontrolle von Hunderten Fallen — nur für die Möglichkeit, dass irgendwie doch wieder ein Vogelkiller auf die Insel gelangt. Bislang sind sie auf Kapiti davon weitgehend verschont geblieben. Nur vor ein paar Jahren gelangte ein einzelner Marder dorthin. Er wurde zur Strecke gebracht.
Inzwischen ist die Population so gross, dass Kiwis von hier dutzendweise in andere Naturreservate verschifft werden. Und was hält die Rangerin von den Erfolgsaussichten des landesweiten Programms? «Extrem ehrgeizig», meint die 44-Jährige. «Das ist für uns, was für die Amerikaner die Mondlandung war.» Noch gehe fast ausschliesslich um die Bekämpfung von Ratten und Mardern. «Aber irgendwann», sagt Barry, «werden wir uns wohl zwischen Katze und Kiwi entscheiden müssen.»
Insgesamt geht die Kiwi-Population Jahr für Jahr leicht zurück. Die meisten Weibchen legen nur ein- bis zweimal pro Jahr ein Ei. Nur fünf Prozent der geschlüpften Küken erreichen das Erwachsenenalter. Die Sorge um den Fortbestand der Art ist gross. Überall werden Spenden gesammelt. An vielen Schulen gibt es Schutzprojekte. Wer einen verletzten Kiwi entdeckt, kann rund um die Uhr eine Hotline der Umweltbehörde anrufen.
«Kiwis für Kiwis»
Anders als etwa Ratten oder Hermeline sind Katzen in dem Vogelschutz-Programm bislang nicht zum Feind erklärt. Es gibt inzwischen aber Richtlinien für den «verantwortungsvollen Besitz von Katzen und anderen Haustieren». Dazu gehört: die Katze unfruchtbar zu machen, sie so wenig wie möglich nach draussen zu lassen und «ernsthaft darüber nachzudenken, ob eine Katze ersetzt werden muss, wenn sie stirbt». Auf Neuseelands Südinsel erklärte sich ein Dorf schon zur katzenfreien Zone. Aber das war nicht von Bestand.
Allein in der Hauptstadt Wellington gibt es heute jedoch 70 verschiedene Schutzgruppen wie «Kiwis für Kiwis» oder «Capital Kiwi». Am weitesten vorangeschritten sind die Dinge im Vorort Miramar, wo Prominenz wie der Filmemacher Peter Jackson («Herr der Ringe») wohnt. Hier wurden seit Juli 6000 Fallen aufgestellt. «Wir hoffen, dass wir zu Neujahr die letzte Ratte erwischt haben», sagt Kylie Reeves von «Predator Free Wellington».
Was Hauskatzen angeht, gibt es in Miramar einstweilen eine pragmatische Empfehlung: ein Halsband mit Glöckchen.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
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Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Bild: Stefan Jaitner/dpa
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Bild: Aleksander Khitrov/AP/dpa
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
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Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Bild: Noah Berger/AP/dpa
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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