Corona in Italien Bekannte Virologen singen Impfaufruf zu «Jingle Bells»

uri

23.12.2021

Die Virologen Andrea Crisanti, Matteo Bassetti und Fabrizio Pregliasco legen sich mit einem gesungenen Impfaufruf ins Zeug.
Die Virologen Andrea Crisanti, Matteo Bassetti und Fabrizio Pregliasco legen sich mit einem gesungenen Impfaufruf ins Zeug.
Screenshot Twitter

Die Lage ist ernst. Das wissen nicht zuletzt Virologen. Drei der bekanntesten Corona-Experten Italiens haben sich deshalb zusammengetan und eine eigene Variante von «Jingle Bells» aufgenommen.

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Auf Weihnachtswunder hofft man alle Jahre wieder – und oft vergeblich. Und so steht nun nicht nur das Christkind vor der Tür, sondern auch die Omikron-Wand, wie Epidemiologen befürchten. Als eine der wichtigsten Massnahmen, um hier für etwas Entspannung zu sorgen, gilt nach wie vor die Impfung – und zwar sowohl als Erst-, Zweit- oder Drittimpfung.

Auf diesen Umstand machen mit Andrea Crisanti, Matteo Bassetti und Fabrizio Pregliasco drei der bekanntesten italienischen Virologen ihre Mitbürger aufmerksam: Mit einem Video, in dem sie den zur Melodie von «Jingle Bells» einen Impfaufruf singen.

Statt der bekannten «Jingle Bells»-Zeilen bekommt der geneigte Zuschauer auf Italienisch die Worte «Sì sì sì sì sì vax, vacciniamoci» entgegen geschmettert, was übersetzt so viel bedeutet, wie: «Ja, ja, ja, ja, ja zur Impfung, lasst uns alle impfen.»

Auch an weiteren zweckdienlichen Hinweisen wie «mit der dritten Dosis wirst du ein fröhliches Fest haben», «Küss deine Grosseltern besser nicht» oder «Covid wird vorbei sein, wenn auch du mithilfst», mangelt es im Lied der Erreger-Spezialisten nicht.

Es gibt auch Kritik an der Aktion

Was gut gemeint ist, kommt allerdings nicht bei allen auch gut an. In Italien sorgte die Aktion auch für Kritik. So erklärte der Journalist und Autor Stefano Menichini laut dem «Spiegel», die Virologen seien seiner Meinung nach wenig überzeugend. Er könne sich «nicht vorstellen, dass jemand, der Impfskeptiker oder -gegner ist, sich von diesem Liedchen im Radio überzeugen lässt.» Die Aktion bleibe deshalb ein «mittelmässiges Spektakel einzig zum Ruhm der Durchführenden.»

Dem entgegen steht, dass die Virologen mit ihren Gesangskünsten sicher wenig Ruhm erfahren dürften und offenbar auch keine Angst davor haben, sich ein bisschen lächerlich zu machen. Insofern können hier wohl hehre Absichten unterstellt werden, nach dem Motto: Jede Spritze zählt. Und wer weiss, vielleicht leistet das kleine Video doch einen Beitrag zu einem Weihnachtswunder in Sachen Omikron-Welle.

In den sozialen Medien drehen die Herren jedenfalls schon kräftig ihre Runden. Hier kursieren bereits Bandnamen wie «Booster Boys», «Moderna Talking» oder «Guns n' doses», schreibt der «Tages-Anzeiger» und die Zeitung fordert bereits ein Schweizer Äquivalent: «Frau Stadler, Herr Berger, Herr Mathys: Wir warten gespannt!»