UnwetterHurrikan «Ida» dürfte New Orleans am «Katrina»-Jahrestag heimsuchen
dpa/tgab
27.8.2021 - 20:59
16 Jahre nach dem verheerenden Hurrikan «Katrina» steuert wieder ein potenziell zerstörerischer Wirbelsturm genau auf die US-Stadt New Orleans zu. «Ida» wird wohl ähnlich stark sein wie «Katrina». Teile der Stadt werden evakuiert.
DPA, dpa/tgab
27.08.2021, 20:59
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«Ida» wurde am Freitag von einem Tropensturm zu einem Hurrikan hochgestuft. Bis er voraussichtlich am Sonntagabend (Ortszeit) bei New Orleans auf Land trifft, könnte er nach Einschätzung der Experten vom Nationalen Hurrikanzentrum der USA deutlich an Kraft gewonnen haben und als Hurrikan der Kategorie 3 Windgeschwindigkeiten von mehr als 190 Kilometern pro Stunde erreichen – so wie damals «Katrina».
Die Bürgermeisterin von New Orleans, LaToya Cantrell, forderte jene Bewohner der Stadt, deren Häuser nicht durch die Hochwasserdämme geschützt seien, auf, sich in Sicherheit zu bringen. Die Evakuierung sei verpflichtend, sagte sie. «Jetzt ist es an der Zeit.» Um wie viele Bewohner es genau ging, sagte sie nicht. Sie rief jene auf, die krank oder gebrechlich sind, möglichst rasch ihre Häuser zu verlassen.
«Ida» steuert direkt auf New Orleans zu
«Ida» wurde am Freitag zum Hurrikan mit Windspitzen von 120 Kilometern pro Stunde, bevor er Kubas Südküste erreicht. Die kubanische Regierung gab eine Hurrikanwarnung für die westlichsten Provinzen des Landes heraus. Es wurde mit ergiebigen Regenfällen und möglicherweise auch Erdrutschen und Überschwemmungen gerechnet.
Gefährlicher wird «Ida» dann Meteorologen zufolge noch über dem warmen Wasser des Golfs von Mexiko. «Der Prognose nach steuert er direkt auf New Orleans zu. Nicht gut», sagte Jim Kossin, Wissenschaftler vom Klima-Forschungsinstitut The Climate Service.
Wenn die Prognose stimmt, würde «Ida» auf den Tag genau 16 Jahre nach «Katrina» im Mississippi-Delta das US-Festland erreichen. Die Dämme hielten damals nicht stand. 80 Prozent der Stadt standen unter Wasser. Geschätzt 1800 Menschen kamen damals ums Leben. Zehntausende, die obdachlos geworden waren, mussten in einem Stadion und einem Veranstaltungszentrum unter katastrophalen Bedingungen ausharren.
Viele Bewohner von New Orleans deckten sich am Freitag mit Vorräten ein. An den Tankstellen bildeten sich lange Schlangen. Einige machten sich bereits vor der Anordnung der Bürgermeisterin auf den Weg ins Landesinnere.