Antarktis Google-Earth-Bilder versetzen Alien-Sucher in Aufregung

tali

5.9.2019

Ein grosser Krater, eine lange Spur im Schnee, ein grosses, längliches Objekt: Haben Aliensucher bei Google Earth die Absturzstelle eines Raumschiffs entdeckt?

Viel los ist im Alien-Unterforum der Plattform Reddit eigentlich immer. Doch seit einigen Tagen sorgt ein Beitrag des Users Hey-man-Shabozi für besonders viele Spekulationen. «Was ist über 60 Meter lang, wirft einen 15 Meter langen Schatten und sieht aus, als wäre es so schnell auf eine arktische Insel gestürzt, dass es erst nach 900 Metern zum Stehen kam?» fragt der Nutzer und untermauert seine Frage mit einem eineinhalbminütigen Video.

Darin ist zu sehen, wie via Google Earth immer näher an die Insel Südgeorgien, ein britisches Überseegebiet, das allerdings in der Antarktis liegt, herangezoomt wird, bis schliesslich eine Art riesiger Krater ins Bild kommt. Anschliessend folgt die Bildschirmkamera einer langen Schleifspur durch den Schnee, an deren Ende ein grosses, längliches Objekt liegt.

Was kann das nur sein?

Seither überschlagen sich die Reddit-User mit ihren Kommentaren. Könnte es ein UFO sein? Ein Meteorit? Ein Portal zu einer anderen Dimension? Ein U-Boot, das im Eis festsitzt? Oder endete hier gar der plötzlich vom Radar verschwundene Malaysia-Airlines-Flug 370?

Und dann wären da natürlich noch fast genauso viele nicht ganz so ernst gemeinte Theorien: «Junge, das ist Captain America», ist sich ein User sicher. Ein anderer widerspricht: Das könne nur «Transformers»-Bösewicht Megatron sein. Alles Quatsch, meint ein dritter: «Hier hat Santa seine Landung vermasselt. Kein Wunder, dass ich letztes Jahr keine Geschenke bekommen habe».

In den Comics schlummerte Captain America 66 Jahre lang nach im ewigen Eis. Allerdings in der Arktis, nicht der Antarktis. 
In den Comics schlummerte Captain America 66 Jahre lang nach im ewigen Eis. Allerdings in der Arktis, nicht der Antarktis. 
Keystone

Das kennen wir doch

Unter den eifrigen Forum-Nutzern finden sich jedoch auch welche, denen das seltsam bekannt vorkommt. Tatsächlich kursierte das Video bereits im März 2018, verbreitet damals von Secureteam, einem Portal für «die besten neuen UFO-Sichtungen und all die seltsamen Aktivitäten auf unserem Planeten und in der Ferne».

Die Frage, was ist über 60 Meter lang ist, einen 15 Meter langen Schatten wirft und aussieht, als wäre es so schnell auf eine arktische Insel gestürzt, dass es erst nach 900 Metern zum Stehen kam, wurde schon damals recht schnell beantwortet. Etwa von Professor Dave Petley, seines Zeichens Vizepräsident der Forschungsabteilung der Universität von Sheffield und Geograf mit Forschungsschwerpunkt Erdrutsche.

«Ein toller Fund, aber kein UFO»

Auf den Bildern sei eindeutig ein Erdrutsch zu sehen, erklärte er in seinem Blog. Zwar sei so eine lange Spur ungewöhnlich und er sich nicht sicher, ob sich ein Fels aus dem gezeigten Massiv gelöst habe oder von weiter oben daraufgefallen und runtergerutscht sei. «In jedem Fall aber ist das ein klassisches Erdrutschverhalten bei verschneiten oder vereisten Oberflächen» und «ein toller Fund, aber kein UFO».

Bleibt nur noch eine Frage: Wie findet man sowas in den schier unendlichen Weiten von Google Earth? Auch darauf haben Reddit-Nutzer eine Antwort: «Eine Tasse Kaffee, drei pulverisierte ADHS-Tabletten, unendlich viel Freizeit und die Motivation, das Unbelegbare zu belegen».

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