GlücksgriffItaliener kauft Bild für ein paar Tausender – und ist nun wohl Millionär
euc
15.5.2023
Grosses Glück für einen Kunstsammler? Bei einer Auktion in Italien kam ein Gemälde unter den Hammer, das ein Werk des Impressionisten Claude Monet und damit mehrere Millionen wert sein soll.
euc
15.05.2023, 11:44
15.05.2023, 15:20
euc
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Der Italiener Carlo Romagnoli hat ein Kunstwerk für mehrere Tausend Franken ersteigert.
Jetzt stellt sich heraus, dass es sich bei dem Gemälde um ein Werk von Claude Monet handeln könnte.
Damit ist es womöglich mehrere Millionen Franken wert.
Ein Kunstexperte ist sich sicher, dass das Werk authentisch ist.
Ein anderer Kunstkritiker hält dagegen. Die Echtheit wird nun weiter geprüft.
In einem Mailänder Auktionshaus ersteht der Anwalt Carlo Romagnoli aus der italienischen Stadt Emilia ein Gemälde. Es zeigt ein kleines Mädchen in einem rosa Kleid vor einer blassblauen Wand. Umgerechnet mehrere Tausend Franken zahlt der Kunstliebhaber dafür.
Jetzt stellt sich heraus: Das Werk ist womöglich mehrere Millionen Franken wert. Es soll sich um ein authentisches Werk des französischen Künstlers Claude Monet handeln.
Kunstexperte: «Ja, es ist ein Monet»
Laut Vladimir Cicognani, der Kunstexperte und Kunstsachverständiger des Gerichts und der Handelskammer von Bologna ist, sei das Werk echt. Er sagt laut der italienischen Zeitung «Liberta»: «Ja, es handelt sich um einen Monet.»
«Es wurde wahrscheinlich um 1910 gemalt und ist mehrere Millionen Franken wert», erklärt er. Jedoch fehlt das Werk in den Katalogen des Künstlers. Vladimir Cicognani fügt an: «Es handelt sich zudem nicht um eine Landschaft, also um ein Thema, an dem sich Monet zu versuchen pflegte, aber dieses Gemälde trägt in der linken unteren Ecke die Signatur des Meisters.»
Doch Monets Signatur allein ist nicht der Grund für seine Sicherheit. Cicognani verdeutlicht: «Ich habe das gesamte Werk dieses Malers studiert und erkenne dieses Gemälde als seines an.»
Uneinigkeit über Echtheit des Werks
Doch über die Echtheit des 104 mal 74,5 Zentimeter grossen Porträts herrscht Uneinigkeit. So sagt der bekannte Kunstkritiker Vittorio Sgarbi laut «Corriere di Bologna»: «Es hat nichts mit Monet zu tun. Dieses Gemälde weist keine Merkmale von Monet auf und ist wahrscheinlich um 1940 entstanden.»
Der Anwalt, der das Bild kaufte, sagt derweil zur «Libertà»: «Ich glaube, dass dieses Gemälde nicht verstanden wurde. Ich habe es tagelang studiert und bin der Meinung, dass die plastische figurative Struktur und die Farben dem Meister zuzuschreiben sind.»
Käufer erkannte schon mal echtes Werk
Der Besitzer sagt, dass Monet zwar fast ausschliesslich Landschaften malte, gelegentlich aber auch Kinder. So erschuf er das Werk «Kind mit Tasse», das seinen Sohn Jean darstellte. Auch malte er ein Porträt seiner Stieftochter Blanche Hoschedé. Carlo Romagnoli sagt: «Ich glaube daher, dass dieses Gemälde einen Verwandten des Meisters darstellen könnte.» Die Echtheit wird weiter geprüft.
Romagnoli hat bereits einmal ein Kunstwerk erstanden, das deutlich mehr wert war als der Kaufpreis. Bei einer Auktion hatte er ein anonymes Porträt einer jungen Frau ersteigert. Nach zehn Jahren der Prüfung durch Experten stellte es sich als ein Werk des italienischen Künstlers Amedeo Modigliani heraus.