Ungewöhnlicher Fund Ein Orca frisst sieben Seeotter auf einmal – und stirbt

mmi

8.10.2023

Dass der Kadaver des Orca-Weibchens, das sieben Seeotter verschlang, an der Ostküste Russlands entdeckt wurde, ist gemäss den Forschern aussergewöhnlich. (Symbobild)
Dass der Kadaver des Orca-Weibchens, das sieben Seeotter verschlang, an der Ostküste Russlands entdeckt wurde, ist gemäss den Forschern aussergewöhnlich. (Symbobild)
Bild: Keystone

Ein Orca hat sieben Seeotter am Stück verschlungen und ist danach gestorben. Die Mahlzeit ist für Orcas ungewöhnlich und wohl für den Tod der Walkuh verantwortlich.

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  • Im äussersten Osten Russlands haben Forscher 2020 eine kuriose Entdeckung gemacht.
  • Ein totes Orca-Weibchen hatte sechs Otter in seinem Magen, ein weiterer steckte noch im Hals fest.
  • Die Wissenschaftler haben nun den Untersuchungsbericht veröffentlicht, der zeigt, dass sich der Orca aussergewöhnlich verhalten hat.

Es ist ein skurriler Fund, den die Wissenschaftler in einem Orca-Kadaver entdeckten – sechs sehr gut erhaltene Seeotter im Magen. Ein weiterer, völlig intakter Kadaver, steckte noch im Hals. Die ungewöhnliche Mahlzeit wog stolze 117 Kilogramm. Das berichtet das US-Magazin «Newsweek» unter Verweis auf die Fachpublikation «Aquatic Mammals».

Demnach wurde der tote Körper der Walkuh bereits im Jahr 2020 angespült, an der Küste einer der Kommandeurinseln, ganz im Osten Russlands. Nun wurde der Untersuchungsbericht veröffentlicht, der bemerkenswerte Details des Fundes aufklärt und die Frage stellt: Warum hat sich der Orca so verhalten?

Die Wissenschaftler sollen so einiges an Essen im Magen des Wals gefunden haben. Nebst den Ottern fanden sie 256 weitere Schnabelteile von Kopffüssern, wie etwa Kalmare, Kraken oder Tintenfische. Der Otter, der im Hals stecken geblieben war, dürfte dem Bericht zufolge die Todesursache des Orcas gewesen sein. 

Orcas reissen ihre Beute normalerweise auseinander

Dass der Wal die Otter in einem Stück frass, sei laut dem Forscherteam ungewöhnlich – denn Orcas schlucken ihre Beute in der Regel nicht als Ganzes, sondern reissen sie auseinander. Nur die besten Teile würden sie fressen, sagt die Mitautorin des Obduktionsberichts, Olga Filatowa dem Magazin «Live Science». Hinzu käme, dass Seeotter nicht auf der Menuliste von Orcas stünden, so Filatowa: «Das ist sehr ungewöhnlich.» 

Auch der Ort, wo sich das Walweibchen aufhielt, sei aussergewöhnlich gewesen. Gemäss einer DNA-Analyse des Tieres erstrecke sich deren Verbreitungsgebiet von den Aleuten und dem Golf von Alaska bis zur Kalifornischen Küste. Also weit weg von der Ostküste Russlands.

Die Studienautoren folgern deshalb, dass der Wal seine eigentliche Jagdstrategie in seiner eigentlichen Heimat erlernt haben könnte. Was wiederum bedeuten würde, dass es eine Meeresregion gibt, in der solche Ottermahlzeiten öfter vorkommen. Gemäss «Live Science» würde dies gut zu einem schon länger beobachteten Otterrückgang im eigentlichen Verbreitungsgebiet des Wals passen.

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