Britischer HumorDiese Aliens treten bei der Wahl gegen Boris Johnson an
SDA/AFP/tafi
24.11.2019
Bei der Wahl zum britischen Unterhaus will sich Boris Johnson grünes Licht für den Brexit holen. Persönlich muss er dabei mit Gegenwind von Ausserirdischen rechnen.
Wenn sich der britische Premierminister Boris Johnson am 12. Dezember zur Wahl stellt, will er sich nicht nur eine landesweite Mehrheit sichern, um seinen Brexit-Deal durchzusetzen – gleichzeitig muss er auch seinen eigenen Parlamentssitz verteidigen. Dabei trifft er auf einige kuriose Herausforderer: Zu den zwölf Kandidaten im Wahlkreis Uxbridge und South Ruislip im Londoner Speckgürtel gehören schon allein drei «Ausserirdische».
«Lord Buckethead» (Lord Eimerkopf) ist schon so etwas wie eine britische Tradition. Seit mehr als 30 Jahren tritt der selbsternannte «Intergalaktische Weltraum-Lord» gegen amtierende Premierminister an – 1987 gegen die «Eiserne Lady» Margaret Thatcher, 1992 gegen John Major, 2017 gegen Theresa May und nun gegen Boris Johnson.
Sein Markenzeichen ist der schwarze Mülleimer auf dem Kopf. Zu seinen wiederkehrenden Wahlversprechen gehören der Bau eines Weltraumhafens sowie die Übernahme der Herrschaft über die Galaxis. Er hat sich der «Official Monster Raving Loony Party» angeschlossen, die seit Jahrzehnten im ganzen Land mit kuriosen Gestalten zur Wahl antritt.
HUMANS OF UXBRIDGE AND SOUTH RUISLIP! Imagine waking up on December 13th to find that your Member (of Parliament) had been DEFEATED by an Intergalactic Space Lord. YOU CAN MAKE IT HAPPEN! Vote #LordBuckethead! pic.twitter.com/IpDoi8fKUR
Einen neuen interstellaren Widersacher hat der Weltraum-Lord allerdings in «Count Binface» (Graf Mülltonnengesicht). Dieser ist die Kreation des Comedians Jon Harvey, der 2017 noch selbst als «Buckethead» angetreten war.
HELLO! I was Lord Buckethead in the 2017 Election but I have since renounced my peerage, partly because I promised to abolish the Lords and I'm a politician who keeps my promises, and partly because of an unfortunate battle on the planet Copyright. This has left me unbowed but...
Wegen Urheberrechtsproblemen musste er aber den Namen ändern und trägt nun eine silberne Mülltonne als Kopfschmuck. «Binface» will im Falle seiner Wahl ein Referendum ansetzen, in dem die Briten darüber abstimmen, ob sie nochmal über den Brexit abstimmen wollen. Ausserdem hat er sich als Fan der Klima-Aktivistin Greta Thunberg geoutet. Das Trio der Aliens macht schliesslich der «Interplanetare Zeit-Lord» Yace Yogenstein voll. Über seine Kopfbedeckung ist bislang allerdings nichts bekannt.
Neben solchen Spass-Kandidaturen wollen einige der Kandidaten aber auch auf von ihnen angeprangerte Ungerechtigkeiten hinweisen. Zu den alten Bekannten gehört «Elmo» von der «Sesamstrasse»: Mit seiner dritten Kandidatur gegen einen Premierminister im roten Fellkostüm will Bobby Smith für die Rechte von Vätern nach Trennungen demonstrieren.
Dünne Mehrheit
Während sich Johnson um die meisten unabhängigen Kandidaten keine Sorgen zu machen braucht, könnte ihm der 25-jährige gebürtige Iraner Ali Milani tatsächlich gefährlich werden. Mit einem Fokus auf lokale Themen und einer linken Agenda will der junge Labour-Politiker Johnson seine vergleichsweise dünne Mehrheit von rund 5000 Stimmen abjagen.
Sollte Milani das gelingen, wäre Johnson der erste Premierminister seit mehr als hundert Jahren, der seinen Parlamentssitz verliert. Die Freude darüber wäre bei vielen seiner Gegner sicherlich überirdisch.
Boris Johnson ist für sein loses Mundwerk bekannt. So sagte er einst: «Die Chancen, dass ich Premier werde, sind in etwa gleich gross wie die, Elvis auf dem Mars zu finden oder dass ich als Olive wiedergeboren werde.»
Bild: Keystone
«Meine Kuchen-Politik ist pro Kuchen und pro Kuchen essen.»
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«Meine Sprechweise wurde von keiner geringeren Autorität als Arnold Schwarzenegger kritisiert. Es ist ein Tiefpunkt, Freunde, wenn die eigenen rhetorischen Fähigkeiten von einem einsilbigen österreichischen Cyborg schlechtgemacht werden.»
Bild: EPA
Über den früheren US-Präsidenten Barack Obama: «Der teils kenianische Präsident hat eine angestammte Abneigung gegen das Britische Empire – das Churchill so feurig verteidigt hatte.»
Bild: Keystone
«Der kulturelle Einfluss der Chinesen ist faktisch null, und es scheint unwahrscheinlich, dass er zunimmt.»
Bild: EPA
Über die frühere US-Aussenministerin Hillary Clinton: «Sie hat die blondgefärbten Haare und Schmolllippen, und ein stahlblaues Starren, wie eine sadistische Krankenschwester in einer Nervenheilanstalt.»
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