Jahreswechsel Start ins neue Jahr mit Feuerwerk, Cüpli und Verletzten

miho, sda

1.1.2025 - 01:35

Bei klirrender Kälte ist die Schweiz in der Nacht auf Mittwoch ins neue Jahr gestartet. Neben Schaumwein und Partys gehörten auch Unfälle zur Silvesternacht.

Keystone-SDA, miho, sda

So hat sich ein 36-jähriger Mann im Kanton St. Gallen mit Feuerwerk den linken Unterarm weggesprengt. Ausserdem wurde er im Gesicht sowie am restlichen Körper verletzt. Er habe selber Feuerwerk gebastelt und mit Inhaltsstoffen von Feuerwerk hantiert, teilte die Kantonspolizei mit. Dabei sei es zu einer Explosion gekommen.

Daneben gab es weitere Verletzte im Kanton St. Gallen. In Wattwil hatten während der Silvesterparty in der Markthalle Unbekannte Feuerwerk in der Menschenmenge in der Halle detonieren lassen. Fünf Männer und drei Frauen im Alter zwischen 18 und 22 Jahren seien dadurch unbestimmt verletzt worden. In Birchwil wurden drei Personen leicht verletzt. Zwei 19-jährige Männer und eine 16-jährige Jugendliche wurden von einer umgekippten Feuerwerksbatterie getroffen.

Polizei als «Freund und Helfer»

Daneben berichtete die St. Galler Kantonspolizei auch Heiteres. So etwa von einer 83-jährigen Frau, die im Schlaf unbeabsichtigt den SOS-Notruf auf ihrem Armband aktivierte. Sie habe sich «sichtlich gefreut», dass die Kantonspolizei St. Gallen ihr als erstes ein gutes neues Jahr wünschte.

Ausserdem half die Polizei einer stark alkoholisierten Frau aus der Patsche, die nach einem Streit beim Silvesterdinner mit ihrem Partner alleine im Restaurant zurückblieb und die mehrere Hundert Franken hohe Rechnung für das Gala-Diner wegen zu wenig Bargeld und einer ungedeckten Kreditkarte nicht begleichen konnte.

Verletzte und Fenstersturz in Saas Fee VS

Verletzte gab es auch in Saas Fee im Wallis, als ein Feuerwerkskörper in einer Menschenmenge explodierte. Vier Personen wurden verletzt, eine 14-Jährige wurde mit schweren Verbrennungen nach Lausanne ins Universitätsspital gebracht. Die drei anderen, leichter verletzten Personen wurden ambulant vor Ort oder im Spital in Visp behandelt. Ein 18-Jähriger wurde festgenommen, um die Umstände des Vorfalls zu klären.

Ausserdem stürzte ebenfalls in Saas Fee gegen 01.30 Uhr ein 20-Jähriger 7 Meter aus einem Fenster in die Tiefe. Er wurde schwer verletzt ins Spital von Sitten gebracht. Eine Dritteinwirkung wird gemäss Polizei-Mitteilung derzeit ausgeschlossen.

Im luzernischen Hohenrain wurde ausserdem ein 15-jähriger erheblich verletzt, als er eine handelsübliche Rakete anzuzünden wollte. Diese detonierte aus noch ungeklärten Gründen noch am Boden. Er wurde mit einen Rettungshelikopter ins Spital geflogen.

Gummischrot nach illegaler Party

In Zürich löste die Polizei eine illegale Party auf, nachdem im Zusammenhang mit der Party ein Container brannte sowie Trams demoliert und versprayt wurden. Bei der Auflösung der Party wurden die Einsatzkräfte mit Feuerwerk beschossen, woraufhin diese Gummischrot einsetzte, wie sie mitteilte.

Ausserdem meldete in Zürich eine Frau eine sexuelle Belästigung, wobei der mutmassliche Täter festgenommen wurde. Ebenfalls festgenommen wurden zwei Männer, weil sie Feuerwerk gegen Personen abfeuerten, zwei Männer wegen Diebstahls und ein Mann wegen einer Schreckschusswaffe.

Weitere grössere Zwischenfälle wurden von den Schweizer Polizeien bislang nicht vermeldet. Insgesamt berichteten sie von den üblichen Streitereien unter Alkoholisierten, von kleineren und grösseren Bränden, Einbrüchen und von unsachgemäss abgefeuerten Knallkörpern, insbesondere gegen Gebäude, manchmal auch gegen Menschen.

Feiern mit Schlittschuhen und Cüpli

Insgesamt scheint die Silvesternacht also mehr oder weniger friedlich verlaufen zu sein. Traditionsgemäss begleiteten diverse Feierlichkeiten den Jahreswechsel. Den Höhepunkt der Zürcher Silvesternacht bildete das 15-minütige Feuerwerk im Nachthimmel über dem Zürichsee. Gemäss Polizei waren mehrere Zehntausend Personen vor Ort.

Vielerorts ertönte Glockengeläut. Auf dem Lausanner Weihnachtsmarkt Bô Noël fand eine Silent Disco statt, wo die Besuchenden mithilfe von Kopfhörern zu den Klängen ihrer Wahl das Tanzbein schwingen konnten. Und an einigen Orten waren etwa nächtliche Schlittel- oder Schlittschuh-Events mit Cüpli ansagt.

Damit die Feierlustigen unfallfrei nach Hause kamen, standen wieder die freiwilligen Fahrerinnen und Fahrer von Nez Rouge im Einsatz. Gut 5100 Personen haben sie gemäss Mitteilung sicher nach Hause gebracht. Mehr als 1200 Personen standen im Einsatz und führten fast 2200 Fahrten durch.